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Selbstverständnisse

Autor Bettina Brockmeyer
de Limba Germană Hardback – 31 aug 2009
Die Untersuchung einzigartigen Quellenmaterials aus dem frühen 19. Jahrhundert legt überraschende Konzepte von Körper und Krankheit offen.In der Medizin im frühen 19.??Jahrhundert wurden Körper und Gemüt als Einheit gesehen und zusammen behandelt. Personen, die sich als krank beschrieben, brachten also gleichermaßen ihre Wahrnehmungen am Körper wie am Gemüt zum Ausdruck.Bettina Brockmeyer untersucht Briefe von Patientinnen und Patienten an Samuel Hahnemann (1755-1843), den Begründer der Homöopathie, und weitere Selbstzeugnisse aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie gewähren zum Teil ungewöhnlich intime Einblicke in Empfindungen, Erlebnisse und Alltagswelten von Frauen und Männern verschiedener sozialer Schichten. Daneben analysiert die Autorin zeitgenössische Perspektiven auf die aus der Antike stammende populäre Diätetik, auf Geschlechterrollen, Religion, Geschlechtlichkeit, Körperfunktionen und auf den Umgang mit dem Sterben von Angehörigen. Die Studie erschließt sowohl zeitgenössische Alltagspraktiken und Körper- sowie Gemütswahrnehmungen als auch Zugänge zur Vorstellung der Menschen von sich selbst. Die hier untersuchten Quellen bieten einen atemberaubenden Kontrast zu bisherigen Vorstellungen vom 'Prozess der Zivilisation'.
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Specificații

ISBN-13: 9783835305007
ISBN-10: 383530500X
Pagini: 452
Dimensiuni: 153 x 231 x 35 mm
Greutate: 0.74 kg
Editura: Wallstein Verlag GmbH

Notă biografică

Bettina Brockmeyer, geb. 1974, Studium der Germanistik, Geschichte und Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften an den Universitäten Bochum und Cork/Irland. Wissenschaftliche Assistentin an der Fakultät für Geschichtswissenschaften der Universität Bielefeld.

Recenzii

»Die Studie liefert sowohl einen Beitrag zur Erforschung der Wissenschaftsgeschichte und ihrer eigenen Beschreibungs- und Deutungsmuster als auch zur Differenzierung der Ansichten von bürgerlicher Subjektivität im 19. Jahrhundert, des Körperverständnisses und dessen Wechselbeziehungen zur Selbstwahrnehmung und Selbstbeschreibung von Patientinnen und Patienten in der Verständigung über das eigenen Befinden.«(Lothar van Laak, Germanistik, H. 1.2, 2010)»Diese bislang unerforschten Quellen bieten eindrucksvolle Einblicke in das bürgerliche Selbstverständnis in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Offen und weit weniger tabuisierend als allgemein angenommen, gehen die Patienten in diesen Selbstzeugnissen auf ihre körperlichen Schwächen ein, zumal auf ihre sexuellen Probleme.«(Daniel Friedrich Sturm, Die Welt, 30.01.2010)»Zwar ist Brockmeyer keineswegs die Erste, die etablierte Narrative solch einer Gegenprüfung aussetzt. Aber ihre Auswahl ist besonders klug getroffen, denn der Adressat fast aller Wortmeldungen ist Samuel Hahnemann, der umstrittene Begründer einer nicht minder umstrittenen Variante der Heilkunst - der Homöopathie.«(Dorion Weickmann, Die Zeit, 05.08.2010)