Siegfried von Vegesack (1888 bis 1974) ist heute ein nahezu vergessener Autor. Seine Werke, zahlreiche Erzahlungen, Theaterstucke und Romane, sind beinahe ausnahmslos vergriffen. Diese Untersuchung widmet sich seinem erzahlerischen Hauptwerk, "Die Baltische Tragodie." Sie erschien zwischen 1934 und 1936 im Deutschen Reich und erzahlt von der wechselvollen Geschichte Lettlands zwischen 1890 und etwa 1920 und dem Schicksal seiner deutsch-baltischen Bewohner. Sie handelt von Krieg und Revolution und kann als Pladoyer eines friedlichen Miteinanders verstanden werden in einer Zeit, in der in Deutschland Diktatur und Willkur herrschten. Absichten, Form und Inhalt der Romantrilogie einer kritischen literaturwissenschaftlichen Wurdigung zu unterziehen und Vegesack den heutigen Lesern wieder ins Gedachtnis zu rufen, ist Ziel dieser Untersuchung. Die vorliegende Abhandlung ist der erste Versuch einer literaturwissenschaftlichen Gesamtbetrachtung der "Baltischen Tragodie.""