Ähnlichkeit (lat. similitudo) ist für die bildende Kunst und im Besonderen für die Bildgattung des Porträts von zentraler Bedeutung. Eine grundlegende Anforderung an ein Bildnis ist es, dass es dem Dargestellten ähnlich sei. Im historischen Rückblick galt diese Ähnlichkeitsprämisse nicht nur für die naturalistischen, mimetischen Bilder, wie sie in der Frühen Neuzeit aufkamen, sondern ebenso für die idealisierten Darstellungen der mittelalterlichen Kunst. Der Sammelband widmet sich den unterschiedlichen historischen Konzepten von Ähnlichkeit auf theoretischer Basis und anhand von Fallstudien zu Objektgruppen aus dem Bereich der Porträtkunst. Gemeinsames Anliegen der im Buch versammelten Studien ist es, das von der kunst- und bildwissenschaftlichen Forschung bisher weitgehend marginalisierte und als 'undefinierbar' apostrophierte Problemfeld der Ähnlichkeit mit seinen philosophischen, theologischen und kulturgeschichtlichen Implikationen als eine grundlegende Kategorie bildnerischen Schaffens aufzuzeigen und für weitere Forschungen fruchtbar zu machen.