1883, sechs Jahre nach der Zweiten, komponierte Brahms seine Dritte Sinfonie, bei Gelegenheit eines Wiesbadener Sommeraufenthaltes. Schon nach der Uraufführung schreibt der Musikkritiker Hanslick ein begeistertes Fazit: "Die Symphonie will gehört und nicht beschrieben sein..." Im Gegensatz zum Erfolg seiner Werke, die er während seiner Lebzeiten genießen konnte, schien die Vierte Sinfonie jedoch undurchsichtig für seine Zeitgenossen. Sogar die Unterstützung von Hanslik war bedingt. Arnold Schönberg, ein Komponist der jüngeren Generation, sieht das Geheimnis dieses Werkes eher als die Ursache für die späteren Entwicklungen in der Musik. Michael Gielens Aufnahmen für hänssler CLASSIC wurden mit Begeisterung auf der ganzen Welt angenommen. Seine einzigartige, disziplinierte Herangehensweise an das gesamte Spektrum des Repertoires von Beethoven bis Boulez ist eine der Feinsten, die je auf einen Tonträger gebannt wurden. Gielens Verständnis für die musikalische Sprache des 20. Jahrhunderts ist allgemein anerkannt und seine einzigartige, nach vorne strebende Herangehensweise an das romantische Repertoire bietet ein Vorbild für folgende Generationen. Diese aktuelle Aufnahme von Brahms gilt als eine der besten Produktionen einer langen und vielgelobten Karriere.