Katharina Talkner wertet in ihrer Studie erstmals die Quellen des 16. bis 18. Jahr-hunderts aller sechs Lüneburger Klöster aus kultur- und musikgeschichtlicher Perspektive aus. Hören, Lesen, Singen, Schreiben, Dichten und Sammeln geist-licher Lieder sind Ausdruck von Frömmigkeit, zugleich sind es größtenteils all-tägliche Praktiken. Sie sind eingebettet in mehrheitlich liturgisch gebundene Hand-lungskontexte wie Chorstunden, Unterricht oder Privatgebrauch. Unabdingbar für den Vollzug musikkultureller Praktiken ist die Existenz materialer Artefakte wie Gesang- und Erbauungsbücher sowie Liedhandschriften. Diesen Artefakten widmet die Arbeit ausführliche Bestandsaufnahmen sowie eine Edition der nur in den Klöstern in handschriftlichen Quellen nachweisbaren und damit potentiell neugedichteten Lieder.