Die Einsichten von Jacob Levy Moreno aus Gruppenpsychotherapie, Soziometrie und sychodrama ermöglichen für die theologische Ethik ein vertieftes anthropologisches erstehen von personaler Erfahrung.

Hierbei lassen sich theologische Impulse aufgreifen, die aus dem Zweiten Vatikanischen Konzil und im Rückgang auf biblische Kernaussagen zur Leiblichkeit und Gottebenbildlichkeit des Menschen gewonnen werden können. In der Korrelation mit Morenos therapeutischen Einsichten ist vor allem sein Verständnis der Begegnung hilfreich für einen erneuerten Zugang zum personal und dialogisch verstandenen Menschen als dem Subjekt sittlichen Handelns. Auch Morenos Konzept der Spontaneität und Kreativität kann, auf dem Hintergrund seiner philosophischen Entstehungsgeschichte interpretiert, zur Frage nach einer lebensgeschichtlichen Entwicklung des sittlichen Könnens beitragen.