Ssi-ol Almanach (2004-2009)

Nach einem halben Jahrzehnt legt die Internationale Isang Yun Gesellschaft ein weiteresJahrbuch vor. Der Band vereint Beiträge zu dem von Dörte Schmidt und Rainer Cadenbachverantworteten Symposium an Isang Yuns Wirkungsstätte, der Universität der Künste Berlin,mit solchen, die davon unabhängig bei anderen Gelegenheiten entstanden sind. Dievermischte Form des Almanachs erlaubt auch die Wiederveröffentlichung von Dokumenten,die mittlerweile historisch geworden sind wie entlegen publizierte Interviews mit Yun oderetwa Carl Dahlhaus' Rezension des Verwundeten Drachen - der Gepräche, die Luise Rinsermit Isang Yun führte, ein Standardwerk jeglicher Auseinandersetzung mit dem Komponisten.Aus dem Berliner Symposium »Yun im Kontext« (2007) erwuchsen Texte, die um Yunsspäte Symphonien kreisen (Dorothea Redepenning, Dirk Wieschollek), zur GattungspezifikSymphonie - Streichquartett (Eike Feß), aber auch die detaillierte Untersuchung von GesineSchauerte zur Funktion und Bedeutung von Nelly Sachs' Lyrik in Yuns musikalischemOEuvre.Deutschen Lesern wenig bekannt ist die Biographie des Komponisten Yun in seinerkoreanischen Zeit (bis 1955), die geprägt war vom Kampf gegen die Fremdherrschaft, vomWiederaufbau nach 1945, von der Rückbesinnung auf die koreanische Sprache und Kultursowie der Tragödie des Korea-Kriegs. In ihrem Beitrag, der auf Yuns in Korea entstandeneKompositionen zuläuft, eröffnet Sung-Hee Hong den Blick auf die koreanischen Quellen unddie koreanische Sekundärliteratur zu Yun.Ein weiterer Beitrag zu Yuns Biographie stammt von Dietmar Schenk, der Quellen zuYuns Berliner Studienjahren und seiner Tätigkeit als Hochschullehrer auswerten konnte. Keith Howard und Eduard Mutschelknauss befassen sich mit Piri bzw. YunsKöniglichem Thema, während Walter-Wolfgang Sparrer buddhistische Gehalte in seinemOEuvre thematisiert.