Grundlegendes Ziel dieses Buches ist es, die Auswirkungen des Bildungsniveaus und der Berufsbildungsprogramme auf den Arbeitsmarkt der Länder in der Semi-Peripherie der EU zu untersuchen, wobei Griechenland als Fallstudie dient. Die Untersuchung konzentriert sich insbesondere auf die beiden bevölkerungsreichsten griechischen Regionen, Attika und Zentralmakedonien, sowie auf Griechenland als Ganzes im Zeitraum 1988-2000. Die Untersuchung wurde anhand von Daten der Arbeitskräfteerhebung auf Mikroebene durchgeführt. Die Studie geht über die Mikroebene hinaus und bettet die empirischen Ergebnisse in das institutionelle/organisatorische Umfeld der griechischen Berufsbildung (Mesoebene) sowie in die breitere politische Ökonomie Griechenlands und seine Position in der politischen Ökonomie der EU (Makroebene) ein, wobei auch südeuropäische Staaten im Besonderen untersucht werden. Die Ergebnisse sind über den griechischen Fall hinaus von Bedeutung, da sie auch für die vergleichende Forschung in Bezug auf europäische Regionen oder Länder nützlich sind. Die Ergebnisse der Studie stellen den Nutzen der aktiven Arbeitsmarktpolitik (ALMP) allein in Frage. Ausbildung und aktive Arbeitsmarktpolitik werden in Griechenland benötigt, aber sie können nur dann effektiv funktionieren, wenn ein geeigneter institutioneller Rahmen vorhanden ist, der noch nicht verwirklicht wurde.