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Tagebuch 1906 - 1914

Autor Harry Graf Kessler Editat de Jörg Schuster, Janna Brechmacher
de Limba Germană Hardback – 30 sep 2005
Graf Kessler tritt als Leiter des Großherzoglichen Museums für Kunst in Weimar zurück. Er schildert Eindrücke und Personen auf seinen Reisen zwischen Paris, London, Berlin und Weimar und detailliert eine Griechenlandreise mit Hofmannsthal und Aristide Maillol. Die Pläne für ein gigantisches Nietzsche-Denkmal in Weimar werden erörtert. Politik (so die Affäre um den Berliner Polizeipräsidenten von Jagow) und Kulturleben (so Diaghilews Ballets Russes) spielen auch in diesen Aufzeichnungen die herausragende Rolle.Und schon ein flüchtiger Überblick über Kesslers Begegnungen, die er in diesem Band schildert, weckt die äußerste Neugier. Der Leser begegnet Sarah Bernhardt, Pierre Bonnard, Edward Gordon Craig, Gabriele d'Annunzio, Eleonore Duse, Maximilian Harden, Walther Rathenau, Max Reinhardt, Rainer Maria Rilke, Auguste Rodin, George Bernard Shaw, Richard Strauss, Carl Sternheim, Igor Strawinsky und anderen.
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Specificații

ISBN-13: 9783768198141
ISBN-10: 3768198146
Pagini: 1270
Dimensiuni: 182 x 244 x 69 mm
Greutate: 1.92 kg
Editura: Cotta

Notă biografică

Harry Graf Kessler, 1868 in Paris geboren. Kindheitsjahre in Frankreich und England. Jurastudium in Bonn und Leipzig. 1895 Aufsichtsrat der Zeitschrift PAN. Mehrere Weltreisen. Bekanntschaft mit u.a. Hofmannsthal, Henry van de Velde, Rilke, Rathenau. Tätigkeit für das Nietzsche-Archiv in Weimar. 1913 Erste Werkstatt der Cranach-Presse. 1917 Friedenssondierungen mit Frankreich. 1918 Deutscher Gesandter in Warschau. März 1933: Kessler verläßt Deutschland. Übersiedlung nach Paris, dann nach Mallorca. 1937 Kessler stirbt in Lyon. ***************** Weitere biographische Daten *******************Harry Graf Kessler - 1868 geboren als Sohn eines Hamburger Bankiers und einer irischen Adeligen, wuchs in Paris, London und Hamburg auf. Der vielseitig Begabte und Interessierte stellte sein Vermögen und seine gesellschaftlichen Verbindungen in den Dienst mäzenatischer Aufgaben. Sein Elternhaus war bestimmt durch die großbürgerlichen Kontakte des Vaters und die künstlerischen Ambitionen der Mutter, die unter verschiedenen Pseudonymen Unterhaltungsromane und Theaterstücke schrieb. Den Möglichkeiten seiner gesellschaftlichen Stellung folgend, strebt Kessler zunächst die Diplomatenlaufbahn an, als deren Grundlage er 1888 sein Jurastudium in Bonn beginnt und einige Jahre später in Leipzig mit Promotion abschließt. Während des Studiums besucht er auch Literatur- (H. Usener), Psychologie- (W. Wundt) und Kunstvorlesungen (A. Springer). Nachdem eine diplomatische Karriere an Widerständen aus dem Auswärtigen Amt gescheitert ist, konzentriert er sich auf mäzenatische Aufgaben. Er ist es hauptsächlich, der die Aufmerksamkeit in Deutschland auf den französischen Impressionismus lenkt. Kessler arbeitet an der Berliner Kunst- und Literaturzeitschrift PAN mit, initiiert den Deutschen Künstlerbund zur Förderung aktueller, progressiver Kunst und unterstützt Künstler wie Johannes R. Becher, Edvard Munch, Aristide Maillol, Detlev von Liliencron, Rainer Maria Rilke. Während seiner Zeit als Direktor des Großherzoglichen Museums für Kunst und Kunstgewerbe in Weimar versucht er, dort ein Zentrum kultureller Erneuerung aufzubauen. Er hat bereits zuvor auf die Berufung Henry van de Veldes dorthin zur Gründung eines Kunstgewerblichen Seminars hingewirkt, aus dem sich später das Bauhaus entwickelte. Unter seinen Freunden sind besonders Eberhard von Bodenhausen, Henry van de Velde und Hugo von Hofmannsthal hervorzuheben. Mit letzterem zusammen verfaßt er den Rosenkavalier und das Ballett Josephslegende. Kesslers Gründung der Cranach-Presse setzt bibliophile Maßstäbe in Deutschland. In Zusammenarbeit mit Schriftstellern, Künstlern und Grafikern entstehen Klassiker der modernen Buchkunst. Mit dem Ersten Weltkrieg verlagern sich Kesslers Interessenschwerpunkte wieder auf den politischen Bereich. Er ist nur kurz als Reserve- Offizieran der Front; nach seiner Rückkehr leitet er in Bern die deutsche Kulturpropaganda. 1918 reist er als erster deutscher Gesandter nach Warschau, wird jedoch bereits nach wenigen Wochen des Landes verwiesen - die politisch verworrenen Verhältnisse zwischen Deutschland und Polen stehen seinen Bemühungen um Verständigung entgegen. Er entwickelt Ideen zu einem Völkerbund und wird kurzzeitig Präsident der Deutschen Friedensgesellschaft. Der Versuch, 1924 ein Reichstagsmandat zu erlangen, mißlingt. In der Folge gibt er seine politischen Ambitionen weitgehend auf und konzentriert sich auf die Arbeit mit der Cranach-Presse. Über Walther Rathenau, den er seit den frühen Berliner Jahren gekannt hat, schreibt er eine Biographie. 1933 kehrt Kessler nach Warnungen durch Freunde von einer Parisreise nicht mehr nach Deutschland zurück. Er lebt im Exil zunächst auf Mallorca, dann bei seiner Schwester in Südfrankreich. Während dieser Jahre arbeitet er intensiv an seinen Memoiren, deren erster Band 1935 erscheint. Die weiteren Bände kann er nicht mehr fertigstellen; Kessler stirbt am 30. November 1937 in Lyon. Über sechs Jahrzehnte hinweg (1880-1937) führt Kessler fast lückenlos Tagebuch. Seine Hauptthemen sind Literatur, Bildende Kunst und vom Ersten Weltkrieg an verstärkt auch Politik. Es wird weniger über die eigene Befindlichkeit berichtet; vielmehr werden Impressionen und Reflexionen festgehalten sowie Gespräche protokolliert. In einigen Teilen waren die Tagebücher als Erinnerungstütze für geplante Veröffentlichungen gedacht. Durch den Großen, breitgefäherten Kreis von Kesslers Aktivitäten und Bekanntschaften ist das Tagebuch von unschätzbarem Wert für die Zeit- und Kulturgeschichte.