Steigende Anforderungen im internationalen Wettbewerb führen in vielen Produktionsunternehmen zu zunehmend komplexen Strukturen, sowohl in den angebotenen Produktprogrammen als auch den dazugehörigen Organisationsstrukturen. Dieser Komplexitätsanstieg schlägt sich u. a. in einer wachsenden Anzahl an technischen Änderungen sowie in einer zunehmend verzögerten Änderungsbearbeitung nieder. Zwei Defizite, die in den besagten Unternehmen einen enormen Anstieg der Änderungskosten verursachen, bei einem gleichzeitig wachsendem Zeitdruck und Ressourcenmangel in der Produktneuentwicklung.Eine Möglichkeit, diesem Dilemma entgegenzuwirken, stellt die Beherrschung der vom Markt kommenden und in die Unternehmen übertragenen Komplexität mittels der Strategie der Modularisierung dar. Diese ist gleichfalls auf Produkte als auch Prozessabläufe anwendbar und führt im Technischen Änderungsmanagement zu deutlichen Vorteilen.Zum einen ist über die Modularisierung komplexer Systemstrukturen eine Reduktion der Anzahl an technischen Änderungen zu erreichen, da Abläufe im Unternehmen transparenter und damit weniger fehleranfällig werden. Zum anderen können die über Schnittstellen verbundenen Module, als sog. "Insel der Komplexität", weitestgehend getrennt voneinander entwickelt, gefertigt, getestet und auch geändert werden. Diese Eigenschaften erlauben dem Technischen Änderungsmanagement weitere, bisher nur zum Teil erschlossene Optimierungspotenziale.