Der Autor schildert hier fast ausschließlich seinen beruflichen Werdegang und seine daraus gezogenen Erkenntnisse, jedoch in einer Weise, die verrät, dass sein Horizont weit darüber hinausgeht und dass er viel mehr beherrscht als sein Metier. Dieses, das Erfinden, verlangt (wie wohl jede schöpferische Tätigkeit) den Wechsel zwischen dem Sichvertiefen und dem Abstandgewinnen, bewußter Anstrengung und Muße für das weiter arbeitende Unterbewusstsein, dazu systematisches Ordnen des Bestehenden, gerade um die Fesseln des Bestehenden zu sprengen. Seine Methode, die er "morphologisch" nennt, ermöglicht ihm außer der nötigen Übersicht sogar eine art pränataler Diagnose: Welche Schwächen wird die geplante Erfindung aufweisen?Er geht auch auf die wirtschaftlichen, rechtlichen, sozialen udn psychologischen Rahmenbedingungen des Erfindens ein - bis hin zur (wohl nicht nur scherzhaft gemeinten) Schonung der Würde von Kühen und den Zusammenhang mit der Liebe. Einsichten, die man einem so handfesten, zupackenden Geist wie dem Autor nicht leicht zutraut.Sein eigenes Zutrauen zu den Entscheidungsträgern schwindet, er deutet sogar eine Domestizierung der Ingenieure in den großen Konzernen ab, und das wäre aus der Sicht der Spenglerschen Geschichtsmorphologie ein großer Schritt hin zu dem uns bevorstehenden Fellachentum. aber trotz des Verlusts der Naivität behält er den für einen Erfinder nötigen Optimismus, er glaubt, die technische Entwicklung gehe immer weiter. Wer von den zwei Morphologen recht behält, der Pessimist Spengler oder der optimistische Autor, werden die meisten von uns noch sehen!Der Autor woll jedenfalls die Welt nicht einfach bloß verändern, sondern verbessern!