Das Problem der Wahrheit ist nur zu meistern, wenn man zwischen dreierlei (daher Trias-Theorie!) unterscheidet: 1) Der Definition der Wahrheit, 2) den Kriterien der Wahrheit und 3) den Indizien der Wahrheit. Die Definition lautet verkürzt dahin, dass Wahrheit die Eigenschaft einer Aussage ist, wobei diese Eigenschaft darin besteht, dass die Aussage mit dem in ihr Ausgesagten (der Tatsache) übereinstimmt. Entscheidend und neu an der hier vorgestellten Konzeption jedoch ist, dass zwischen Wahrheitskriterien und Wahrheitsindizien unterschieden wird. Es ergeben sich vier verschiedene Kriterien, je nachdem, um welche Aussagenart es sich handelt: Eine solche über Äußeres (Sinneswahrnehmungen), über Inneres (sonstige Bewusstseinsinhalte wie Vorstellungen, Denken, Gefühle ...), Schlüsse und mitgeteilte Aussagen. Die Wahrheitskriterien, deren es ¿ je nach Aussageart ¿ vier gibt, legen fest, unter welchen Voraussetzungen einer Aussage die Eigenschaft »wahr« zukommt. Und die Wahrheitsindizien geben ¿ in je verschiedener Zahl und Kombination ¿ an, ob diese Voraussetzungen erfüllt sind. Die Wahrheitsindizien sind zu benennen mit: Praxis, mehrfache Aussagengleichheit, Evidenz, Kohärenz, Situationszusammenhang und Wahrhaftigkeit. H.