Unter uns Pastorentöchtern
Autor Marianne Pumbde Limba Germană Paperback – 31 oct 2009
Marianne Pumb erzählt in ihrer Geschichte, wie es sich anfühlt,
Ausgrenzung zu erleben. Es geht ihr dabei nicht um eine historische
Dokumentation, auch wenn erlebte Fakten eine wichtige Rolle spielen.
Vielmehr geht es um Darstellung von Wirkungsmechanismen einer
Ausgrenzung, die sie in literarische Handlung umsetzt: Das Heranwachsen
und spätere Erwachsensein der Protagonistin bis kurz vor dem Mauerfall.
Wie versteht das Kind, die Jugendliche ihr ,Anderssein', ihr
,Nicht-Pioniersein', ihr ,Christsein', ihr ,Frausein'?
Sie erlebt nicht nur Ausgrenzung, sie grenzt auch selber aus, will
Macht spüren, erlebt auch Macht. Das alles ist in einem
atemberaubenden Tempo erzählt, mal aufwühlend, mal heiter, mal
traurig, so wie sich Leben vollzieht. Ein Roman, der weit über die
DDR hinausgeht, der grundsätzlich das Funktionieren von Ausgrenzung
aufdeckt, aber auch eine mögliche Gegenwehr.
Wir konnten fliegen, über die Mauer, über Berlin, mit der S-Bahn quer
durch. Wir waren nicht in der FDJ, wir haben nicht das rote Fähnchen
geschwenkt, wären liebend gerne nicht ausgegrenzt gewesen, haben
anderen die blanke Zunge gezeigt, sind vor dem Mauerbau geflohen oder
mussten bleiben - wir: das sind mehrere Generationen ab 1945. Die
letzte ging dann in Berlin und Leipzig und anderswo auf die Straße, in
die Gottesdienste, floh nach Ungarn, wollte ein anderes Leben. Ja,
Frauen, Pastorentöchter, Menschen können fliegen, über Grenzen und
Ausgrenzungen hinweg."
Dr. J. Monika Walther an Marianne Pumb
Preț: 66.33 lei
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12.69€ • 13.17$ • 10.61£
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Specificații
ISBN-13: 9783866852174
ISBN-10: 3866852177
Pagini: 136
Dimensiuni: 138 x 203 x 10 mm
Greutate: 0.2 kg
Editura: Geest-Verlag GmbH
ISBN-10: 3866852177
Pagini: 136
Dimensiuni: 138 x 203 x 10 mm
Greutate: 0.2 kg
Editura: Geest-Verlag GmbH
Notă biografică
Marianne Pumb, als Pfarrerstochter
1961 in Neubrandenburg geboren, begann als Kind mit dem Schreiben von
Gedichten. Sie ist Verfolgte Schülerin der ehemaligen DDR" (anerkannt nach dem
BerRehaG) und wurde trotz hervorragender schulischer Leistungen nicht zur
Erweiterten Oberschule und später nicht zum Hochschulstudium zugelassen.
Seit 1977 lebt sie in Berlin und ließ sich dort an der Medizinischen Fachschule in
Berlin-Buch als Krankenschwester ausbilden. In diese Zeit fallen ihre ersten
Veröffentlichungen. Sie arbeitete intensiv an Texten für Kulturprogramme der
Medizinischen Fachschule Dr. Georg Benjamin", wurde dort wiederum ausgegrenzt
wegen politischer Differenzen und grenzte sich dann ebenfalls ab, um politisch
nicht vereinnahmt zu werden. In Folge dessen lehnte sie einen Literaturpreis
ab, der in einer Einladung zum bedeutenden Poetenseminar der DDR bestand.
Ihre weiteren Arbeits- und Lebenserfahrungen bestehen u. a. als Kranken- und
Gemeindeschwester, im Sekretariatsdienst, in Beratungs- und Vortragstätigkeit.
Nach der Wende" Hinwendung zum professionellen
Schreiben, sie veröffentlicht in Zeitschriften und Anthologien.
1961 in Neubrandenburg geboren, begann als Kind mit dem Schreiben von
Gedichten. Sie ist Verfolgte Schülerin der ehemaligen DDR" (anerkannt nach dem
BerRehaG) und wurde trotz hervorragender schulischer Leistungen nicht zur
Erweiterten Oberschule und später nicht zum Hochschulstudium zugelassen.
Seit 1977 lebt sie in Berlin und ließ sich dort an der Medizinischen Fachschule in
Berlin-Buch als Krankenschwester ausbilden. In diese Zeit fallen ihre ersten
Veröffentlichungen. Sie arbeitete intensiv an Texten für Kulturprogramme der
Medizinischen Fachschule Dr. Georg Benjamin", wurde dort wiederum ausgegrenzt
wegen politischer Differenzen und grenzte sich dann ebenfalls ab, um politisch
nicht vereinnahmt zu werden. In Folge dessen lehnte sie einen Literaturpreis
ab, der in einer Einladung zum bedeutenden Poetenseminar der DDR bestand.
Ihre weiteren Arbeits- und Lebenserfahrungen bestehen u. a. als Kranken- und
Gemeindeschwester, im Sekretariatsdienst, in Beratungs- und Vortragstätigkeit.
Nach der Wende" Hinwendung zum professionellen
Schreiben, sie veröffentlicht in Zeitschriften und Anthologien.
Recenzii
Nordkurier vom 16.1.2010
Geistesblitze und Mut zur Offenheit
Substanziell. Nach drei Gedichtbänden legt Marianne Pumb ihren ersten Roman "Unter uns Pastorentöchtern..." vor.
Eine öfter gebrauchte Redewendung, die auch unter Männern
schmunzelnd Gebrauch findet, drückt wohl immer auch etwas Intimeres
aus, was man sonst nicht so einfach dahersagen würde, wird so
eingeleitet: "Also unter uns Pastorentöchtern gesagt..." Wer Marianne
Pumbs leise-leicht erzählendes Büchlein in sich aufgenommen hat, wird
diese Redewendung zumindest eine Weile stecken lassen, denn hier geht
es substanziell nicht nur um zwei differierende Modelle von
Pastorentochter. Was scheinbar schlicht im Selbstverständnis eines
Mädchens, einer Heranwachsenden und einer willensstarken Frau erzählt
wird, geht bisweilen an die Nieren.
Wer so ohne erhobenen Zeigefinger ulkige und quälende
Kindheitserlebnisse zu Papier bringt, ist nicht automatisch eine große
Schriftstellerin, doch gibt es Stellen hoher sprachlicher Verdichtung,
wenn etwa das Liebesleben einzelner Körperglieder geschildert wird. Da
hat die kleine Zehe mehr Autonomie als der Körper, an dem sie hängt, im
DDR-Staat.
Zufall? Nein. Marianne Pumb kommt von drei Gedichtbänden zum ersten
Roman. Überaus authentisch erscheinen die Drangsalierungen im real
existierenden DDR-Sozialismus und sind zugleich mit der Hauptakteurin
wunderbar erleichtert durch ihren Trotz, durch ihre Geistesblitze, den
Mut zur Offenheit, auch ihr Gottvertrauen. Wer leicht am Wasser baut,
wird sicher nach dieser Lektüre zwei, drei Wasserburgen mehr sein Eigen
nennen und dennoch am Ende heiter aus dem Staatskindergarten entlassen,
der alle seine Bürger als unmündiges Eigentum und als Individuum für
wertlos erachtete. Wer im goldenen Westen aufgewachsen ist, fern vom
Leben im Arbeiter-und-Bauern-Staat, und wer in der DDR auf der - nach
diesem Buch möchte man fast sagen langweilig - angepassten Seite des
Lebens stand, der erfährt hier unheimlich viel mehr vom wirklichen
Leben zwischen Friedland, Neustrelitz und Berlin damals und heute.
"Unter uns Pastorentöchtern..." sagt das unsagbare Unerhörte des
Alltags in der Diktatur.
Wilfried Baganz
Geistesblitze und Mut zur Offenheit
Substanziell. Nach drei Gedichtbänden legt Marianne Pumb ihren ersten Roman "Unter uns Pastorentöchtern..." vor.
Eine öfter gebrauchte Redewendung, die auch unter Männern
schmunzelnd Gebrauch findet, drückt wohl immer auch etwas Intimeres
aus, was man sonst nicht so einfach dahersagen würde, wird so
eingeleitet: "Also unter uns Pastorentöchtern gesagt..." Wer Marianne
Pumbs leise-leicht erzählendes Büchlein in sich aufgenommen hat, wird
diese Redewendung zumindest eine Weile stecken lassen, denn hier geht
es substanziell nicht nur um zwei differierende Modelle von
Pastorentochter. Was scheinbar schlicht im Selbstverständnis eines
Mädchens, einer Heranwachsenden und einer willensstarken Frau erzählt
wird, geht bisweilen an die Nieren.
Wer so ohne erhobenen Zeigefinger ulkige und quälende
Kindheitserlebnisse zu Papier bringt, ist nicht automatisch eine große
Schriftstellerin, doch gibt es Stellen hoher sprachlicher Verdichtung,
wenn etwa das Liebesleben einzelner Körperglieder geschildert wird. Da
hat die kleine Zehe mehr Autonomie als der Körper, an dem sie hängt, im
DDR-Staat.
Zufall? Nein. Marianne Pumb kommt von drei Gedichtbänden zum ersten
Roman. Überaus authentisch erscheinen die Drangsalierungen im real
existierenden DDR-Sozialismus und sind zugleich mit der Hauptakteurin
wunderbar erleichtert durch ihren Trotz, durch ihre Geistesblitze, den
Mut zur Offenheit, auch ihr Gottvertrauen. Wer leicht am Wasser baut,
wird sicher nach dieser Lektüre zwei, drei Wasserburgen mehr sein Eigen
nennen und dennoch am Ende heiter aus dem Staatskindergarten entlassen,
der alle seine Bürger als unmündiges Eigentum und als Individuum für
wertlos erachtete. Wer im goldenen Westen aufgewachsen ist, fern vom
Leben im Arbeiter-und-Bauern-Staat, und wer in der DDR auf der - nach
diesem Buch möchte man fast sagen langweilig - angepassten Seite des
Lebens stand, der erfährt hier unheimlich viel mehr vom wirklichen
Leben zwischen Friedland, Neustrelitz und Berlin damals und heute.
"Unter uns Pastorentöchtern..." sagt das unsagbare Unerhörte des
Alltags in der Diktatur.
Wilfried Baganz