Im Rahmen dieser Arbeit wurden umfangreiche Untersuchungen zur Entfernung organischer Substanzen aus tierischem Knochenmaterial mit Hilfe von Wasser und überkritischen Fluiden durchgeführt. Ziel dieser Behandlung war die Herstellung von protein- und fettfreier mineralischer Knochensubstanz zur Verwendung als Knochenersatzmaterial im menschlichen Körper. Jedoch existiert bei den Knochenersatzmaterialien mit tierischem Ursprung ein Risiko von Abstoßungsreaktionen nach der Implantation wegen des hohen Gehalts von tierischen, körperfremden organischen Substanzen. Die vollständige Abtrennung der im Knochenmaterial vorhandenen organischen Substanzen ist die Hauptvoraussetzung zur Realisierung eines derartigen Vorhabens. Aufgrund der besonderen physikalisch-chemischen Eigenschaften von Wasser unter erhöhten Drücken und Temperaturen, zu denen die niedrige Dielektrizitätskonstante und das erhöhte Ionenprodukt zählen, eignet sich das Wasser als Lösungsmittel und Reaktionsmedium zur schnellen, vollständigen und rückstandsfreien Entfernung der im Knochenmaterial vorhandenen organischen Substanzen, ohne chemische Lösungsmittel und Oxidationsmittel einzusetzen. Zum anderen war die Aufkonzentrierung, Fraktionierung und Charakterisierung der gewonnenen Proteinhydrolysate nach der Behandlung des Knochenmaterials hinsichtlich deren Weiterverwertung von Interesse. Hier eröffnet sich die Möglichkeit, die durch hydrologische Spaltung in nahekritischem Wasser verflüssigte kollagenhaltige Knochenmatrix und die entstandenen, wasserlöslichen Kollagenteilhydrolsylate im nächsten Schritt mit Hilfe der Ultrafiltration zu fraktionieren.