Eine Ausstellung
als designpädagogisches Projekt

Traugott Haas


Der Aspekt des Entwerfens ist zentraler Aspekt des Designs. Der Aspekt der Vermittlung ist neben dem Entwerfen zentraler Aspekt der Designpädagogik. Die Planung und Durchführung einer Ausstellung vereint diese beiden Aspekte gleichermaßen. So bietet die Entwicklung einer Ausstellung von Beginn an einen mustergültigen Nährboden für eine designpädagogische Auseinandersetzung.

In diesem Fall liefert der Aspekt des Entwerfens neben einer intensiven inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Entwurfsgegenstand und schließlich der praktisch gestalterischen Tätigkeit, auch den methodischen Rahmen im Vorgehen. Darüber hinaus ist die Vermittlung dieser Inhalte zentraler Teil der Ausstellung. Im Idealfall schafft eine Ausstellung eben mehr als ein Zurschaustellen von Exponaten.

Doch fehlt es dem Gezeigten häufig an Transparenz. Und wer kann schon erwarten, dass der geneigte Besucher einer Ausstellung über entsprechendes Fachwissen verfügt, das ihn in die Lage versetzt, das Gezeigte durch pure Betrachtung zu verstehen?

In eben diesem Transfer liegt aus der Sicht des Designpädagogen der große Reiz. Denn häufig sind die Geschichten und Prozesse hinter den Objekten viel spannender und erhellender, als der gezeigte Gegenstand selbst.

Den Studierenden, die an dem Projekt ¿unwiderstehlich¿ arbeiten, gelingt all dies: Sie durchdringen den Themenkomplex des Widerstands und des Widerstehens.

Im Entwurf suchen und finden sie gestalterische Antworten. Diese bringen sie in einen räumlichen Kontext im Zuge der Ausstellung. Und schließlich entstehen Kommunikationsmedien, die den Transfer zwischen den Objekten und den Prozessen dahinter sichtbar und nachvollziehbar machen: Fühlen Sie sich herzlich eingeladen, ein Stück auf der Reise von den Ideen zu den Exponaten gedanklich mitzugehen. Nutzen Sie die Impulse und Stolpersteine, lassen Sie sich verwirren und berühren. Ich wünsche Ihnen viel Freude dabei.

Ein Skizzenbuch zum Widerstand; unwiderstehlich.