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Venezuela

Autor Jochen Jung
de Limba Germană Hardback – 4 aug 2005
Deutschland, 1941. Auf einem Fliegerhorst in Brandenburg geht Alfredo Guzman seiner Arbeit nach - als Gynäkologe im Dienst des Führers. Wie es dazu gekommen ist, erstaunt ihn, sobald er darüber nachdenkt. Eines Tages wird hoher Besuch erwartet: Fliegerheld Ernst Udet hat sich angesagt. Auf dem Empfang zu seinen Ehren bringt sich Guzman in Turbulenzen, die ihn zur Flucht zwingen, gleich am nächsten Morgen. Nur: wohin? Überraschenderweise hilft ihm Udet, nach Venezuela zu entkommen, von wo Guzmans Vater stammte. So wird die Flucht vor dem Deutschen Reich zugleich zur Suche nach einer Vergangenheit, die hinter dem Schleier von Familienlegenden liegt.Es stellen sich dem Ich-Erzähler, der von seinem Vater und dessen Vater erzählt, entscheidende Fragen: Was tun in einer Zeit, die Haltung verlangt, wenn man wenig hat, dafür aber Sehnsucht und die Begabung, ganz im Augenblick aufzugehen? Was geschieht, wenn man sich der Welt nicht mit Prinzipien nähert, sondern sich einfach überwältigen, davontreiben lässt? Die Reise, auf die Jochen Jung seinen Protagonisten in einer kühnen Mischung aus Dichtung und Wahrheit schickt, ist voller überraschender Wendungen (und Einsichten), sie führt um die halbe Welt - und mitten ins Zentrum der eigenen Existenz.
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Specificații

ISBN-13: 9783852184852
ISBN-10: 3852184851
Pagini: 127
Dimensiuni: 136 x 212 x 18 mm
Greutate: 0.26 kg
Editura: Haymon Verlag

Recenzii

Jochen Jung hat eine skurrile Parabel geschrieben auf die Selbstsucht und die Schuld - und auf die ewigen Verwicklungen der Männer mit ihren Vätern. Ein pointenseliges, schwungvoll erzähltes Buch mit einem ironischen Hang zum Verschmockten, fein ziseliert. Kleiner Roman? Nur der Paginierung nach.Die Zeit, Markus ClauerJochen Jungs kunstvoll ornamentale Sätze ersparen sich keinen Umweg, um rascher ans Ziel zu kommen. Und am Ende sind es nicht viel mehr als hundert Seiten, auf denen ein ganzer Familienroman entsteht. Und eine furiose Reisegeschichte dazu...Mit leichter Hand, aber keineswegs leichtfertig, werden reale historische Ereignisse in den Roman montiert. Das gibt der rasch fortschreitenden Fabel eine Bodenhaftung im Authentischen und ist ganz nebenbei ein Trick. Die Historie trägt auch die Züge der Komödie. Und als solche will Jochen Jung sie erzählen.NZZ, Paul JandlJochen Jung hat einen kuriosen, komischen und klugen, zwischen Dichtung und Wahrheit fast schwerelos changierenden Miniatur-Roman geschrieben ... Sein gerade begonnener Brief an den Vater ... bleibt ungeschrieben. Wie so vieles in diesem kleinen Roman, dem es trotzdem an nichts mangelt, weil er den Leser elegant und schwungvoll über Weltmeere, epochale Nebelschluchten und ein paar menschliche Abgründe trägt.Süddeutsche Zeitung, Kristina Maidt-ZinkeUndurchschaubar bleibt allerdings bis zum Schluss, wie es ihm gelungen ist, so viel Aufregendes auf so wenigen Seiten unterzubringen.Frankfurter Rundschau, Karin Ceballos BetancurJung liefert Alfredo Guzman dem Schicksal aus. Einerseits droht er mit der Wucht klassischer Dramen, seinen Helden vom Schicksal zermalmen zu lassen, dann rettet er ihn mit der heiteren Eleganz, wie er Schelmenromanen angemessen ist. Das ist schön anzuschauen.Salzburger Nachrichten, Anton ThuswaldnerDieser kleine Roman ist ein kleines Wunder.Journal FrankfurtAuf knappem Raum ökonomisch organisiert und in kunstvoll geordneter Sprache dargeboten ... wird aus einem pittoresken Reiseabenteuer ein liebevoll ironisches Schelmenstück über schwierige Vater-Sohn-Beziehungen, aus dem dann, leichtfüßig und wie nebenbei, eine elegante Verhöhnung aller diktatorischen Ideologie und Dummheit erwächst, wie man sie gerne öfters lesen würde.Die Presse, Jürgen LaggerJungs Text ist kurzum ein gelungenes Streiflicht auf Geschichte und Geschichten - und auf die Sprache. Dem Umfang nach klein, ist dieser Roman es qualitativ doch keinesfalls.Die Furche, Martin A. HainzTraurig und witzig, leichtfüssig und hintergründig.Schweizer FamilieJochen Jungs kleiner Roman ist eine große freche Sache, denn die Mythen Naziflucht, Deutsche im Dschungel oder Albert Schweitzer zwischen den Gebärschenkeln des Urwalds werden süffisant aus ihren literarischen Urnen gesogen und fein zerstäubt.Tiroler Gegenwartsliteratur, Helmuth SchönauerEin erfreulich anderer mein-Vater-war-ein-Nazi-Aufarbeitungsroman, mit teilweise vergnüglich antiquiertem Sprachgeschwurbel und fast vergessenen Wörtern wie z. B. "Mißhelligkeit".the gap, Markus Köhle"Venezuela", eine federleichte Geschichte, hinreißend erzählt mit Wortwitz und wohldosierter Ironie: ein Schelmenroman, dessen Held nicht nur über Meere und durch Länder zieht, sondern tatsächlich - wenn auch unfreiwillig - nachzudenken und die Welt neu wahrzunehmen beginnt...drehpunktkultur.at, Heidemarie Klabacher... Jungs Prosa hat einen guten Rhythmus, der einen jederzeit davor bewahrt, den Faden zu verlieren. Sarkasmus ist dem Autor geläufig, die Satire auch. Aber der Erzähler des kleinen Romans macht sich über seine Vorfahren und die Umstände, wie sie sich in Venezuela wieder finden, nicht bloß lustig. Reichlich poetische Formulierungen, Beobachtungen der Landschaft und meteorologischer Verhältnisse, signalisieren literarischen Anspruch.APA, Werner ThuswaldnerIronisch, absurd, voller überraschender Wendungen.ekz-Informationsdienst, Kirsten Hattinger

Notă biografică

Jochen Jung geboren 1942 in Frankfurt am Main, lebt in Salzburg. Studium der Germanistik und Kunstgeschichte, seit 2000 Verleger des Jung und Jung Verlags. Ständiger Mitarbeiter der ZEIT, des Berliner Tagesspiegels, der Wiener Presse und der Salzburger Nachrichten. Bei Haymon: Ein dunkelblauer Schuhkarton. Hundert Märchen und mehr (2000), Täglich Fieber. Erzählungen (2003), Venezuela. Roman (2005) und Das süße Messer. Eine Novelle (2009). Im Herbst 2012 erscheint sein neues Buch Wolkenherz. Eine Geschichte.