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Verdi: Edition Werke der Weltliteratur, cartea 742

Autor Franz Werfel Editat de Redaktion Gröls-Verlag
de Limba Germană Paperback – 9 dec 2022
Vorbericht von Franz Werfel Vor zwölf Jahren schon ist der Plan dieses Buches entworfen worden. Immer wieder wurde die Niederschrift vertagt. Künstlerische Bedenken wirkten lähmend. Bedenken, die der historischen Erzählung im allgemeinen gelten. Sie spielt ja auf zwei Ebenen, auf der dichterischen und auf der geschichtlichen, in einer erfabelten Welt und in der Welt erforschbarer Wirklichkeit. Dadurch schon kann ein Mißklang entstehn. Dieser Mißklang verstärkt sich, je näher uns die Zeit liegt, in der die Erzählung verläuft. Für das Gestern gar, das so viele noch miterlebt haben, herrscht ein tiefes Feingefühl, das dem Wahrheits-Takt des Autors große Verantwortung auferlegt. Am schwersten aber ist dieser Mißklang zu überwinden, wenn es sich um einen sogenannten Künstlerroman handelt. Die Darstellung in sich gekehrter Menschen, berühmter Geister, schöpferischer Vorgänge verführt leicht zu Fälschung, Übertreibung, Phrase. Viel ist hierin gesündigt worden. Niemals aber können rein ästhetische Gefahren schrecken. Es gilt nur durch die Tat zu beweisen, daß sie keine sind. Darum auch liegt der Grund des langen Zagens viel tiefer. Er liegt im Helden der Erzählung selbst. Er, der vor der Öffentlichkeit Schauder empfand, der die Zeitungen die Geißel unserer Epoche nannte, der die Publikation nachgelassener Briefe als Unrecht brandmarkte, der (nach Rossinis Ausspruch) sich in Paris alle Chancen verdarb, weil er es verabscheute Visiten zu machen, der Mann, der unnahbar auf seinem Hof lebte, - er sollte sich nicht wehren, als Hauptperson in einem Roman zu figurieren? Die Liebe, die Begeisterung, die ungetrübte Leidenschaft für seine Musik, ein Nicht-Loskommen von ihr, die Vertiefung in sein Werk, sein Leben, seine Menschlichkeit, all dies hat ihn schließlich überwunden. Nicht ohne Bedingung freilich wollte er sich ergeben. Wie in alten Büchern die Nachsicht des Lesers, mußte während dieser Arbeit die Nachsicht des strengen Helden angerufen werden, der nicht die geringste Verletzung seiner Wahrheit dulden wollte. Allerdings, das genaueste biographische Material eines Lebens, alle Tatsachen und Widersprüche, Deutungen und Analysen sind diese Wahrheit noch nicht. Wir müssen sie aus ihnen gewinnen, ja sie erst erschaffen die reinere eigentliche mythische Wahrheit, die Sage von einem Menschen. Der Maestro selbst bekennt sich zu ihr, wenn er in einem Brief das Geheimnis der Kunst in folgende herrliche Formel faßt: »Die Wahrheit nachbilden mag gut sein, aber die Wahrheit erf
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Specificații

ISBN-13: 9783988285577
ISBN-10: 3988285579
Pagini: 380
Dimensiuni: 170 x 220 x 27 mm
Greutate: 0.66 kg
Editura: Gröls Verlag
Colecția Edition Werke der Weltliteratur
Seria Edition Werke der Weltliteratur


Notă biografică

Am 10. September 1890 wird Franz Werfel in Prag geboren; als Schüler schreibt er Gedichte und entwirft Dramen. 1914 wird er zum Militärdienst
eingezogen; 1917 begegnet er Alma Mahler-Gropius, mit der er bis zu seinem Lebensende verbunden bleibt; er siedelt nach Wien über. Zu dieser Zeit sind bereits mehrere Gedichtbände von ihm erschienen, hat er kritische Aufsätze veröffentlicht. 1919 folgt seine erste ganz eigenständige Novelle >Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuldig<. 1921 wird sein Drama >Spiegelmensch< aufgeführt. In den nächsten Jahren entstehen >Der Tod des Kleinbürgers<, >Kleine Verhältnisse<, >Der Abituriententag<, >Die Geschwister von Neapel< und immer wieder Gedichte. 1929 heiratet er Alma Mahler. 1933 erscheinen >Die vierzig Tage des Musa Dagh< - eine Mahnung an die Menschlichkeit; im gleichen Jahr werden seine
Bücher in Deutschland verbrannt.
1938, als Hitlers Truppen in Österreich einmarschieren, hält sich Werfel in Capri auf - seine Emigration beginnt. 1940 wird er in Paris an die Spitze der Auslieferungsliste der Deutschen gesetzt. Mit Alma und einigen Freunden flüchtet er zu Fuß über die Pyrenäen nach Spanien. >Das Lied von Bernadette< schreibt er als Dank für seine Errettung. Von Lissabon bringt sie ein Schiff nach New York. Die letzten Jahre verlebt Werfel in Los Angeles, Kalifornien. Am 26. August 1945 erliegt er seinem schweren Herzleiden.