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Verhandlungsdemokratie: Beiträge zur vergleichenden Regierungslehre

Autor Gerhard Lehmbruch
de Limba Germană Paperback – 6 oct 2003
mochten es vielleicht für attraktiv halten, aber sie glaubten nicht, daß es in Deutschland, in einer damals von mancherlei kulturellen Gegensätzen durchzogenen Gesellschaft mit einem "Vielparteiensystem", funktionieren könne. Nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft begannen sich diese Einstellungen zu ändern. Vor dem Hintergrund der Erfahrungen, die zum Zusammenbruch der Weimarer Republik geführt hatten, erschien das Westminstermodell nicht wenigen Beobachtern als eine überlegene Re­ gierungsweise. Das war kein ganz neuer Gedanke. Schon im ausgehenden Kaiserreich und in den Anfangen der Weimarer Republik war das Westminster-Modell eine Alternative, die von klugen Beobachtern ernsthaft diskutiert wurde. Aber damals überwog die Skepsis, ob denn in der fragmentierten deutschen Gesellschaft mit ihrem Vielparteiensystem ein solcher Institutionenwandel überhaupt eine ernsthafte Chance hätte. In den Anfangsjahren der Bundes­ republik änderte sich diese Wahrnehmung. Vor dem Hintergrund des politi­ schen Wiederaufbaus in Westdeutschland erschien sie zunehmend auch als eine durchaus realistische Perspektive. Dies nicht zuletzt deshalb, weil sich die Struktur des westdeutschen Parteiensystems schon im ersten Nach­ kriegsjahrzehnt deutlich zu verändern begann. Hier zeichnete sich eine Konzentrationsbewegung auf CDU und SPD ab, die den bipolaren Wett­ bewerb zwischen zwei um die Hegemonie konkurrierenden Großparteien sowohl möglich machte als auch beförderte. Freilich unterschied sich das sich neu formierende Regierungssystem der "alten" Bundesrepublik vom Westminstermodell deutlich in einer wichtigen Hinsicht: Parteikoalitionen blieben bei der Regierungsbildung - jedenfalls im Bunde - der Regelfall. Und die entschiedenen Anhänger desWestminstermodells hielten dies lange für ein Defizit der demokratischen Nachkriegsentwicklung in Westdeutsch­ land, das der Korrektur bedürftig sei.
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Specificații

ISBN-13: 9783531141343
ISBN-10: 3531141341
Pagini: 220
Ilustrații: 217 S.
Dimensiuni: 148 x 210 x 12 mm
Greutate: 0.27 kg
Ediția:2003
Editura: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Colecția VS Verlag für Sozialwissenschaften
Locul publicării:Wiesbaden, Germany

Public țintă

Research

Cuprins

1. Einleitung.- 2. Proporzdemokratie: Politisches System und politische Kultur in der Schweiz und in Österreich (1967).- 3. Consociational democracy, class conflict, and the new corporatism (1974).- 4. Liberal corporatism and party government (1977).- 5. Concertation and the structure of corporatist networks (1984).- 6. Sozialpartnerschaft in der vergleichenden Politikforschung (1985).- 7. Die korporative Verhandlungsdemokratie in Westmitteleuropa (1996).- 8. Die Große Koalition und die Institutionalisierung der Verhandlungsdemokratie (1999).

Notă biografică

Dr. Gerhard Lehmbruch ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Konstanz.

Textul de pe ultima copertă

Die Beiträge dieses Bandes dokumentieren die Entstehung und Weiterentwicklung des Begriffs der "Verhandlungsdemokratie". Mit diesem Konzept konnte der Autor den Demokratiebegriff der traditionellen vergleichenden Regierungslehre seit den 60er Jahren entscheidend erweitern, indem er zeigte, dass korporatistische Entscheidungsstrukturen eine zur "Wettbewerbsdemokratie" gleichwertige Form des Regierens in modernen Gesellschaft ermöglichen.

Caracteristici

Klassische Beiträge zur deutschen Politikwissenschaft