Gebrauchsliteratur spielt in Gottfried Kellers Werk eine bedeutende Rolle. Mit politischer Lyrik in der Linkspresse begann seine Karriere. Gelegenheitsgedichte zu Schützenfesten, Sängerfesten und Jubiläumsfeiern schrieb er bis in seine letzten Jahre. Mit Kalendererzählungen beteiligte er sich an der Volkserziehung. Die vorliegenden Bände zeigen wichtige Facetten eines Autors, der literarisch am öffentlichen Leben seiner Zeit teilnahm. Kellers Literatursatire "Der Apotheker von Chamouny oder der kleine Romanzero" stellt auch erfahrene Keller-Leser vor Rätsel. Nur wer sich mit der Textgeschichte vertraut macht, kommt dem Spiel mit Bedeutungen vor wechselnden Hintergrundkulissen auf die Spur. Der Band enthält darüberhinaus private Gelegenheitsgedichte, Briefgedichte und Albumblätter, sowie Einzelgedichte, die verstreut publiziert wurden, ohne davor oder danach in einer von Kellers Sammlungen zu figurieren.