Als sinn- und friedensstiftende Instanzen haben die etablierten Religionen versagt; als Urheber von Fanatismus und Aggression stellen einige eine immer größere Bedrohung für die Menschheit dar. Hat die Religion deshalb grundsätzlich ausgedient? Im Gegenteil: Je mehr die organisierten Religionen sich in ihrem Machthunger und ihrer spirituellen Leere selbst entlarven, desto mehr wächst die Bereitschaft unter den Menschen, sich auf die Ursprünge ihrer Religion - auf die Gottessöhne oder Propheten - zurück zu besinnen. Sie verkündeten übereinstimmend den allumfassenden, einen Gott für die ganze Menschheit. Ihre Lehren sind im Einklang miteinander, da sie nicht aus intellektuellem Eifer predigten, sondern nur aussprachen, was Gott selbst ihnen offenbarte. Offenbarungen bilden den Kern der Religionen. Sie sind von überzeitlicher Gültigkeit und bilden den Schlüssel zum Verständnis der heiligen Schriften, denn diese geben nichts anderes wider als Gottes Offenbarungen an erwachte Seelen vergangener Zeiten. Der Dialog auf dieser Grundlage macht nicht Halt vor Tabus, deren Aufrechterhaltung jede wirkliche Annäherung der Standpunkte von vornherein vereitelt, sondern unterzieht selbst jahrtausende alte Lehren der Prüfung nach dem Maßstab der ursprünglichen Aussagen durch die Gottesboten. Ein Friedensforum, an dem sich engagierte Vertreter aller Weltreligionen beteiligten, böte die Chance unter den Religionen als Friedensstifter zu wirken, so wie die UNO im Bereich der Politik bereits zu wirken beginnt.