Warum entscheiden sich junge Menschen für ein Lehramtsstudium der Geographie und welche Motive sind bei dieser Entscheidung von Bedeutung? Ist es der Wunsch, gerne mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten, jungen Menschen Wissen zu vermitteln oder eher die finanzielle Sicherheit, die das Beamtenverhältnis bietet? Auf der Grundlage der Untersuchung von Urhahne (2006) aus dem Bereich der Biologiedidaktik war es das Ziel dieser Studie, für das Lehramtsfach Geographie mögliche Korrelationen zwischen extrinsischen und intrinsischen Motiven der Studienwahl und den fachspezifischen Interessen zu bestimmen.Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, wurde zu Beginn des Wintersemesters 2008/2009 eine Befragung von 312 Lehramtsstudierenden der Geographie an der Justus-Liebig-Universität Gießen mittels standardisierter Fragebögen durchgeführt. Mit Hilfe explorativer Faktorenanalysen wurden extrinsische sowie intrinsische Motivskalen aufgefunden und es konnten eine Reihe von signifikanten Differenzen hinsichtlich der Stärke von individuellen Motiven und Interessen identifiziert werden. Die Gießener Studenten nannten die Pädagogische Motivation als das bedeutendste intrinsische Motiv. Die Analyse diverser unabhängiger Variablen (wie z.B. Geschlecht, Lehramtsstudiengang, usw.) brachte eine Reihe interessanter Unterschiede zu Tage. So zeigte sich z.B., dass die Studentinnen hochsignifikant höhere pädagogische Motivation sowie eine stärker ausgeprägte Motivation zur Wissensvermittlung aufweisen als die männlichen Studienteilnehmer, letztere dagegen eine höhere Motivation in Bezug auf ihre Selbsteinschätzung zur Befähigung zum Lehrerberuf.Die Arbeit liefert einen fachspezifischen Beitrag zur Berufswahlmotivationsforschung von Erdkundelehrern und bildet den Grundstein für eine mittelfristig geplante bundesweite Untersuchung.