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Wenn Sex schmerzt: Beiträge zur Sexualforschung

Autor Julia Riegler
de Limba Germană Paperback – 30 sep 2015
Die stereotype Prophezeiung von Schmerzen beim »ersten Mal« und nicht selten auch ihre Erfüllung stellen kollektive Erfahrungen von Frauen in einem System der kulturellen Zweigeschlechtlichkeit dar. Als solche sind sie Bestandteile einer weitgehend unhinterfragten heterosexuellen »Normalität«. Was aber, wenn Frauen den Geschlechtsverkehr wiederholt als schmerzhaft empfinden, ohne dass eine organische Ursache ersichtlich ist - wenn der Schmerz also nicht mehr als Bestandteil dieser sozialen Ordnung verstehbar ist?Dieser Frage nähert sich Julia Riegler ausgehend von den Einsichten feministischer Wissenschaftskritik. Zunächst wird der aktuelle wissenschaftliche Diskurs zu Dyspareunie umfassend aufgearbeitet und kritisch analysiert, insbesondere in Hinblick auf androzentrische Konstruktionen. Auf der Basis lebensgeschichtlicher Erzählungen »betroffener« Frauen arbeitet die Autorin anschließend heraus, wie sich chronische Schmerzerfahrungen beim Geschlechtsverkehr in ihrer biografischen und gesellschaftlichen Einbettung verstehen lassen. Dabei bleibt der Fokus stets darauf gerichtet, auf welche Weise sich die symbolische Ordnung heteronormativer Geschlechterverhältnisse als relevant erweist.
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Din seria Beiträge zur Sexualforschung

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Specificații

ISBN-13: 9783837924848
ISBN-10: 383792484X
Pagini: 539
Dimensiuni: 149 x 211 x 40 mm
Greutate: 0.78 kg
Editura: Psychosozial Verlag GbR
Seria Beiträge zur Sexualforschung


Cuprins

InhaltDanksagungEinleitung und Kontextualisierung1 Einführung: Zum Phänomen chronischer Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und seiner theoretischen und praktischen Behandlung2 >Dyspareunie< - Perspektiven auf eine >Störung<2.1 Der wiederkehrende Schmerz beim Koitus in den Ordnungen des >Anormalen<2.2 Dekontextualisierende Praxen: Der Zugang der akademischen Psychologie2.2.1 >Dyspareunie< als >chronische urogenitale Schmerzstörung<2.2.2 Die Herstellung von >Dyspareunie< im Labor2.3 Jenseits des nomothetischen Paradigmas: Beiträge zu einer (partiellen) Rekontextualisierung2.3.1 Die Frage nach der sexuellen Praxis aus konstruktivistischer Perspektive2.3.2 Der Koitus als vergeschlechtlichende Praxis3 Praxeologie und Rekonstruktion: Zur metatheoretisch- methodologischen Positionierung dieser Arbeit3.1 Metatheoretischer Rahmen3.1.1 Bourdieus Theorie der Praxis als Instrument feministischer Wissenschafts- und Gesellschaftskritik3.1.2 Zur Bedeutung des Leibes für den praktischen Sinn3.2 Methodologischer Rahmen3.2.1 Rekonstruktive Sozialforschung als methodologischer Rahmen für emanzipative Wissensproduktion3.2.2 Überlegungen zu einer leib- und körperbasierten Erkenntnistheorie3.3 Zwischenresümee und Erkenntnisinteresse4 Methodisches Vorgehen4.1 Zum Erkenntnispotenzial erzählter Lebensgeschichten4.2 Feldzugang und Sampling4.3 Durchfu¿hrung der biografisch-narrativen Interviews4.4 Analyse des Textmaterials5 Zur soziobiografischen Einbettung wiederkehrenderSchmerzen beim Geschlechtsverkehr - Sechs Fallrekonstruktionen5.1 Therese Engel: 'mit der Entwicklung von dieser ganzenSexualität [.] das war so unnormal bei mir alles'5.1.1 Einführende Bemerkungen5.1.2 Der Interviewbeginn - Selbstfestlegung auf Reaktion als handlungsstrukturierendes Prinzip5.1.3 Analytische Beschreibung des Lebensablaufs5.1.4 Wissensanalyse5.2 Maja Blum: 'das Wort Sex selber hasse ich wie die Pest'5.2.1 Einführende Bemerkungen5.2.2 Analytische Beschreibung des Lebensablaufs5.2.3 Wissensanalyse5.3 Komparative Analyse I: Identifizierungen von Schmerz- und Lebensgeschichte5.4 Paula Jobst: 'generell würd i schon sagen dass i immer so jemand bin der sehr viel Kontrolle haben muass und der si ned so richtig falln lassen kann'5.4.1 Einführende Bemerkungen5.4.2 Analytische Beschreibung des Lebensablaufs5.4.3 Wissensanalyse5.5 Fiona Dvorak: 'so hat sich alles gelöst, wir ham geredet, wir ham so viel geredet'5.5.1 Einführende Bemerkungen5.5.2 Analytische Beschreibung des Lebensablaufs5.5.3 Wissensanalyse5.6 Komparative Analyse II: Transformationen von Erleidensprozessen5.7 Heide Paal: 'Liebesbeziehungen [.] die sind auch [.] ein ganz [.] interessantes ganz lustiges Thema bei mir. Weils ja eigentlich ungewöhnlich begonnen hat'5.7.1 Einführende Bemerkungen5.7.2 Äußerer biografischer Verlauf5.7.3 Handlungssteuerung und Problemlösungsstrategie5.7.4 Lebensarrangement5.7.5 Selbstverhältnis5.7.6 Zum Stellenwert der chronischen Schmerzen beim Geschlechtsverkehr im Kontext der Fallstruktur und der biografischen Erfahrungsaufschichtung5.7.7 Körperverha¿ltnis5.7.8 Eigentheoretische Verarbeitung5.8 Angela Vogel: 'ich hab eigentlich insgesamt ein sehr gesundes Verhältnis so zu Sexualität'5.8.1 Einführende Bemerkungen5.8.2 Äußerer biografischer Verlauf5.8.3 Handlungssteuerung und Problemlösungsstrategie5.8.4 Selbstverhältnis5.8.5 Körperverhältnis5.8.6 Lebensarrangement5.8.7 Zum Stellenwert der chronischen Schmerzen beim Geschlechtsverkehr im Kontext der Fallstruktur5.8.8 Eigentheoretische Verarbeitung5.9 Komparative Analyse III: Entidentifizierungen von Schmerz- und Lebensgeschichte6 Diskussion: Überlegungen zur biografischen und sozialen Genese wiederkehrender Schmerzen beim koitalen Sex6.1 Zur Komplexität eines Erfahrungs- undPraxiszusammenhangs im Ausdrucksfeld von Körper, Leib, Biografie und Sozialita¿t6.1.1 Die Erkenntnisgrenzen nomothetischer und androzentrischer Psychologie6.1.2 Der körperliche Leib als Materialität und Agens6.1.3 Die heteronormative Ordnung der Geschlechter6.1.4 Dimensionen der biografischen Einbettung6.2 Zum sozialen und biografischen Stellenwert koitaler Praxis vor dem Hintergrund heteronormativerGeschlechterverhältnisse6.2.1 Ein Schmerz wie jeder andere?6.2.2 Heteronormativita¿t und Sexualität6.2.3 Der Koitus als Selbstnormalisierungspraxis6.2.4 Dissoziative Momente im Körperverhältnis6.2.5 Biografische Kontexte der Aufrechterhaltung einer schmerzhaften Praxis6.3 Lust, Erregung und die vergeschlechtlichte Asymmetrieheteronormativer Begehrensstrukturen6.3.1 Vom Schmerz zur >Lustlosigkeit<6.3.2 >Sexuelle Erregung< auf dem experimentellen Prüfstand6.3.3 Das Dilemma weiblichen Begehrens6.3.4 Auf den Spuren weiblicher sexueller Subjektivita¿t: Soziale und biografische (Spiel-)Räume6.4 Zum emanzipativen Potenzial des leiblichen >Misslingens<6.4.1 Der wiederkehrende Schmerz beim Koitus als Widerstand des Leibes?6.4.2 Biografische Transformationsprozesse und Handlungsfähigkeit6.4.3 Von der leibkörperlichen Krise zur Preisgabe der stummen Welterfahrung6.4.4 Herausforderungen an professionelle Unterstützungsangebote6.5 Zur doppelten Dekonstruktion einer sogenannten >Sexualstörung<6.5.1 Die >Störung< als Ausdruck einer zweifachen Individualisierung6.5.2 Die >Sexualstörung< als Verschätzung von >SexualitätSex< zum Aufbegehren? Ein NachwortLiteraturAnhang