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Wer darf Mitglied werden?: Einbürgerung in Deutschland und Frankreich im Vergleich: Politikwissenschaftliche Paperbacks, cartea 32

Autor Heike Hagedorn
de Limba Germană Paperback – 31 ian 2001
Das Verständnis der Zugehörigkeit des Bürgers zum Gemeinwesen in Frank­ reich und Deutschland ist seit dem Epoche machenden Buch Citizenship and Nationhood in France and Germany von Rogers Brubaker ein beliebtes Feld idealtypischer Unterscheidung. Was bei Brubaker noch sehr facettenreich formuliert war, ist dabei ein allzu einfacher Gemeinplatz geworden: den Deutschen wird ein abstammungmäßiges oder sogar "ethnisches" National­ verständnis zugeschrieben, den Franzosen ein "politisches". Auch nachdem Deutschland 2000 die Einbürgerung qua Geburt (ius soli) eingeführt ha- weitergehend als Frankreich -und damit die Prognose Brubakers, dies werde in Deutschland nie möglich sein, ad absurdum geführt haben, wird diese einfache Gegenüberstellung in Zeitungen und Zeitschriften immer weiter wiederholt. Heike Hagedorn vertieft unser Verständnis durch einen in die Tiefe ge­ henden Vergleich im vorliegenden Buch in zweierlei Weise: sie geht einmal der Debatte um Einbürgerung und nationales Selbstverständnis nach, die im letzten Jahrzehnt in beiden Ländern zu wesentlichen Änderungen in Gesetzen und Bewußtsein geführt hat. Zum anderen vergleicht sie die Implementation der Einbürgerung in den beiden Ländern jenseits der Deklarationen und ideologischen Erklärungen. Sie kommt dabei -neben vielen Erkenntnissen im Detail -zu drei wesentlichen Schlußfolgerungen, an denen niemand in Zu­ kunft vorbeigehen sollte: Erstens läuft die Grenze der Auffassungen in der Frage der Einbürgerung von Einwanderern und insbesondere des Bürgerrechts qua Geburt nicht so sehr zwischen den beiden Nationen oder zwischen feststehenden nationalen Kulturen, sondern zwischen den unterschiedlichen politischen Lagern -so­ wohl in Frankreich wie in Deutschland.
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Din seria Politikwissenschaftliche Paperbacks

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Specificații

ISBN-13: 9783810029539
ISBN-10: 381002953X
Pagini: 256
Ilustrații: 253 S. 17 Abb.
Dimensiuni: 155 x 235 x 13 mm
Greutate: 0.36 kg
Ediția:2001
Editura: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Colecția VS Verlag für Sozialwissenschaften
Seria Politikwissenschaftliche Paperbacks

Locul publicării:Wiesbaden, Germany

Public țintă

Research

Cuprins

Einleitung: Ist die Einteilung in „Kulturnation“ und „Staatsnation“ noch zeitgemäß?.- 1. Begriffsbestimmungen: Staatsangehörigkeit und Einbürgerung.- 2. Historischer Abriß des Staatsangehörigkeitsrechts: Kontinuitäten und Wendepunkte.- 3. Die Einbürgerung der ersten Generation.- 4. Einbürgerung der ausländischen Ehepartner.- 5. Die Einbürgerung der zweiten Generation: adoptierte Staatskinder?.- 1. Vergleich der deutschen und französischen Einwanderungssituation.- 2. Die Entwicklung der Einbürgerungszahlen.- 3. Erfolge und Defizite bei den Einbürgerungsgruppen.- 4. Das Profil der Eingebürgerten: Wer wird Deutscher/ Franzose?.- 5. Regionale Disparitäten in der Einbürgerungspolitik.- 1. Die Bedeutung des politischen Diskurses für die Einbürgerung.- 2. Generelle Beobachtungen zum parlamentarischen Diskurs.- 3. Zentrale Schlüsselbegriffe in den parlamentarischen Debatten.- Fazit und Ausblick: Einbürgerungspolitik im Wandel.- 1. Rechtliche Grundlagen der Einbürgerung in Frankreich.- 2. Ausgewählte statistische Daten.- 3. Literatur- und Quellenverzeichnis.- 3.1 Literatur.- 3.2 Rechtliche Grundlagen.- 3.3 Statistische Daten.- 3.4 Parlamentarische Debatten und Dokumente.- 3.5 Liste der Interviews.

Textul de pe ultima copertă

Das Buch analysiert die aktuellen Entwicklungen in der deutschen und der französischen Einbürgerungspolitik. Das deutsche Staatsangehörigkeitsmodell wird häufig als "ethnisch-chauvinistisch", das französische hingegen als "liberal-revolutionär" klassifiziert.
Anhand der rechtlichen Grundlagen, der Implementation und des politischen Diskurses wird diese These empirisch überprüft.
Die Ergebnisse erfordern ein Umdenken: Das deutsche und das französische Staatsangehörigkeitsrecht ist nicht einseitig sondern differenziert zu bewerten. Der Implementation und der Öffentlichkeitsarbeit kommt eine entscheidende Bedeutung zu, das zeigen die Unterschiede zwischen den Ländern bzw. Regionen.
Die Konzeptionen der Staatsangehörigkeit sind in erster Linie auf die politische Ausrichtung und nicht auf nationale Traditionen zurückzuführen.