Von Anfang an war der europäische Integrationsprozess nach dem Zweiten Weltkrieg von einer breit angelegten, politisch motivierten und gesteuerten Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Die europäischen Bürger sollten über die neu geschaffenen Institutionen informiert und ihre Identifikation mit dem Projekt Europa erreicht werden. Aufgrund seiner hohen Suggestivkraft spielte der Film dabei eine zentrale Rolle. Mit den von transatlantischen, supranationalen und nationalen Akteuren produzierten Informationsfilmen wurde eine massive mediale Mobilisierung in Gang gesetzt. Mit welchen Bildern versucht wurde, Europa als gemeinsamen Erfahrungs- und Identifikationsraum zu konstituieren und ein europäisches 'Wir-Gefühl' zu erzeugen, wird hier anhand der erstmals umfassend recherchierten 'Europafilme' untersucht.