Die Entwicklung der Wettbewerbssituation in der leitungsgebundenen Energieversorgung liefert ein hochaktuelles Beispiel dafür, dass durch Liberalisierungserfolge erreichte Preissenkungen wieder verloren gehen können. Die jüngste Entscheidung der Kartellbehörde gegen Langzeitverträge mit Gasversorgern ist ein weiteres Indiz. Die Politik müsste im Interesse der Verbraucher entgegen wirken, tut dies jedoch nicht und verweist stattdessen u. a. auf angebliche Existenzgefahren, die insbesondere den kleineren Stadtwerken und damit der Versorgungssicherheit drohen.In der vorliegenden Studie geht es um die Effekte der Liberalisierung der Energiemärkte. Insbesondere wird geprüft, in welchem Umfang eine Existenzbedrohung der Stadtwerke wirklich besteht, wie sich die kommunalen Energieversorger auf dem deutschen Energiemarkt gegenüber der Konkurrenz der Regionalversorger, Verbundunternehmen und der ausländischen Wettbewerber dauerhaft behaupten können und welche Anpassungsstrategien für die kommunalen Energieversorger unter Wettbewerbsbedingungen notwendig sind.Grundlage ist eine ausführliche sektorale Analyse mit Hilfe mikroökonomischer Kennzahlen von kommunalen Energieversorgern, Regionalversorgern und Verbundunternehmen. Darauf aufbauend wird die Leistungsfähigkeit kommunaler Versorgungsunternehmen mit denen der Verbundunternehmen und der Regionalversorger verglichen. Auf dieser Basis wird herausgearbeitet, welche Maßnahmen und Strategien für Stadtwerke verfügbar sind, um den Erfordernissen des Wettbewerbs gerecht zu werden.Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt bei den energiewirtschaftlichen Aktivitäten der kommunalen Unternehmen. Darunter fällt primär die Versorgung von Endkunden mit Strom, Gas und Wärme. Unter Versorgern und Verbrauchern ist somit auch die Lesergruppe zu finden, für die die vorliegende Studie sehr aufschlussreich sein kann. Darüber hinaus handelt es sich auch um eine interessante Lektüre für Politiker aller Ebenen, die direkt oder indirekt mit den gerade besonders aktuellen Energieproblemen befasst sind.Die Autorin kommt aus der Wirtschaftspraxis und unternimmt es, die in derdeutschen Energieversorgungswirtschaft bestehenden Strukturen empirisch zuerfassen und auszuwerten.