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Winter, S: Geschlechter- und Sexualitätsentwürfe in der SS


en Paperback – 31 mai 2013
In den nationalsozialistischen Entwürfen von Geschlecht und Sexualität wurde die bürgerliche Geschlechter-Komplementarität abgelöst durch eine übergreifende »Kameradschaft«. Sexualität diente dabei nicht mehr der individuellen Lust, sondern dem »Volk«. Dem gegenüber standen antisemitische Feindbilder von Prüderie, Lüsternheit und Homosexualität. Diese Selbst- und Feindbilder stellten ein Sinnstiftungsangebot dar, dessen affektive Attraktivität sich aus ihrer Funktionalisierbarkeit zur Verleugnung basaler Konflikte der Geschlechtsidentitätsgenese erklärt. Dieser Zusammenhang wurde in der psychoanalytisch-sozialpsychologischen Antisemitismusforschung oft benannt, aber bislang meist androzentrisch und sozialcharakterologisch verkürzt dargestellt. Sebastian Winter untersucht die Thematik anhand der SS-Zeitung Das Schwarze Korps und verknüpft dabei einen diskursanalytischen Ansatz mit einer psychoanalytisch-sozialpsychologischen Interpretation.
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Specificații

ISBN-13: 9783837922899
ISBN-10: 3837922898
Pagini: 441
Dimensiuni: 148 x 210 x 30 mm
Greutate: 0.58 kg
Editura: Psychosozial Verlag GbR

Cuprins

InhaltEinleitung1. Ansätze der psychoanalytischen Sozialpsychologie zur Analyse von Volk, Antisemitismus und Geschlecht1.1. Subjektgenese in der Dialektik der Aufklärung (Theodor W. Adorno und Max Horkheimer)1.1.1. Erste und zweite Mimesis, Abstraktes und Konkretes1.1.1.1. Exkurs Ideologiekritik1.1.2. Die Geschlechterordnung im Gefu¿ge von Abstraktem und Konkretem1.2. Ambivalentes zwischen Ordnung und Chaos (Zygmunt Bauman)1.3. Kastrationsangst und Vergeistigung (Sigmund Freud)1.3.1. Die »Verweiblichung« »des Juden«1.3.2. Die »Vergeistigung« »des Juden«1.3.3. Massenpsychologie1.4. Pathische Projektionen (Theodor W. Adorno/Max Horkheimer)1.4.1. Der autoritäre Sozialcharakter1.4.2. Massenpsychologie und pathische Projektion1.4.3. Tickets fu¿r die Show1.4.4. Die Desexualisierung des Sexus1.5. Männerphantasien und Männerkrankheiten (Klaus Theweleit/Margarete Mitscherlich)1.5.1. Männerphantasien1.5.2. Männerkrankheiten1.6. Patri-Ödipalität und Matri-Narzissmus (Béla Grunberger)1.7. Zwischenresu¿mee2. Das Schwarze Korps2.1. »Verwirklichung«2.2. »Das Ich in der Gemeinschaft«2.3. »Polarer Gegensatz«2.4. »Überbetonte Kameradschaft«2.5. »Das Leben zu zweien«2.6. »Frucht sorgsamster Partnerwahl«2.7. »Echte und edle Nacktheit«2.8. »Pru¿derie« und »Lu¿sternheit«2.9. Zwischenresu¿mee3. Eine symbol-, interaktions- und differenztheoretische Reformulierung der psychoanalytischen Sozialpsychologie zur Analyse der Geschlechter und Sexualitätsentwu¿rfe im Schwarzen Korps3.1. Charakter und Aneignung3.2. Leib und Sprache3.3. Das Sexualitätsdilemma3.4. Das Weiblichkeits- und das Männlichkeitsdilemma3.4.1. Das Männlichkeitsdilemma3.4.2. Das Weiblichkeitsdilemma3.5. Die Verleugnung der Differenz durch die Differenz3.5.1. Die Männerbu¿nde3.5.2. Die Völkische Frauenbewegung3.5.3. Das Schwarze Korps4. Gesamtresu¿mee

Notă biografică

Sebastian Winter ist Lehrbeauftragter am Institut für Soziologie der Leibniz Universität Hannover und Koordinator der Arbeitsgemeinschaft Politische Psychologie. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Geschlechter- und Sexualitätsgeschichte der völkischen Bewegung, des Nationalsozialismus und der postnationalsozialistischen Gesellschaften, Antisemitismusforschung, Geschlechtertheoretische Sozialisationstheorie sowie Psychoanalytische Sozialpsychologie.