Die Idee des Developmentalismus basierte lange Zeit auf der These, dass die Industrialisierung der Weg zur Überwindung von Armut und Unterentwicklung sei. Ein Land könne sich jedoch nicht allein durch Marktimpulse industrialisieren, sondern es seien staatliche Eingriffe erforderlich. Vor diesem Hintergrund versucht das Buch, den Prozess der wirtschaftlichen Entwicklung Brasiliens von den 1930er Jahren bis zur jüngsten Phase aufzuzeigen und theoretisch und chronologisch nachzuvollziehen, wie diese Erfahrung gemacht wurde. Es werden Anmerkungen zum Konzept der wirtschaftlichen Entwicklung gemäß den Ansichten der wirtschaftswissenschaftlichen Denkströmungen gemacht und diese Konzepte identifiziert; die wichtigsten Projekte, die in Brasilien zum Aufbau und zur Konsolidierung der nationalen Industrie durchgeführt wurden, werden kurz erläutert. Die Phase, in der die brasilianische Wirtschaft in den 80er und frühen 90er Jahren in die Krise geriet, das Fehlen eines langfristigen Wirtschaftsprojekts zur Wiederbelebung des Wirtschaftswachstums des Landes und der Beginn des Prozesses der Öffnung der brasilianischen Wirtschaft werden dargestellt. Schließlich wird das Scheitern der neoliberalen Politik und der Reformen zur Förderung der makroökonomischen Stabilisierung und des Wachstums aufgezeigt, was zur Entstehung des Neo-Developmentalismus führte.