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Wohl denen die gelebt

Autor Christoph Meckel
de Limba Germană Paperback – sep 2008
Mehr als drei Jahrzehnte nach dem Tod der Dichterin erinnert sich Christoph Meckel. Die grande dame der deutschen Nachkriegsliteratur hatte Gedichte des jungen Lyrikers gelesen und ihm geschrieben. Irgendwann hielt er am Bollschweiler Familiensitz der Kaschnitz zu einem ersten Besuch, ohne Ankündigung. Ein Sommermittag im Schlosspark. Sie lud ihn ein, wieder zu kommen.
Bei seinen Besuchen, später auch in Frankfurt und Rom, wurde ein Gespräch immer weitergeführt, über das Wahrnehmen von Sprache, über schöpferische Phantasie, über Auden, Fellini, Prévert. Sie erzählte ihm von einer Begegnung mit Celan, er gab ihr Auskunft über Bobrowski.
Sie ließ sich vorlesen, und er erlebte fasziniert, wie sie in ihrem Spätwerk eine radikalere Prosa formte. Ein Austausch, nicht ohne Dissonanzen, von unterschiedlichen Lebensformen her; aber in einer gemeinsamen Nähe zu den Kindern dieser Welt. Und bis in die Gelassenheit gemeinsamen Schweigens am Ausgang der Biographie von Marie Luise Kaschnitz, "überzeugt, in verstummender Weise, dass Erfahrung nicht weitervermittelt werden kann".
Vielleicht ist es die eigene Nähe zu jenem Lebensalter, in dem sie ihn zuletzt empfing, die nun Christoph Meckels Erinnerungen eine besondere Tiefenschicht mitgibt. Ein Erinnern, das an die Utopie der Leidlosigkeit rührt und auch an jene Trostbedürftigkeit des Menschen, von der die Kaschnitz wusste, dass Literatur ihr aufhelfen kann.
In leichten und doch verdichteten Erzählbildern gelingen Christoph Meckel Vergegenwärtigungen in der Landschaft, die wir aus ?Kaschnitz-Texten kennen: In einer Sprache, die das gemeinsame Vergnügen an Zaubersprüchen bewahrt, dem Befremdlichen nachgeht, Worte für Distanz und Einverständnisse findet und einen fortdauernden Respekt bezeugt.
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Specificații

ISBN-13: 9783905707205
ISBN-10: 3905707209
Pagini: 64
Ilustrații: mit Grafiken
Dimensiuni: 121 x 197 x 12 mm
Greutate: 0.11 kg
Editura: Libelle Verlag AG

Notă biografică

Christoph Meckel, 1935 in Berlin geboren, wuchs in Freiburg/Br. auf. Er verließ das Gymnasium vor dem Abitur, bereiste Europa, Afrika und Amerika, bevor er in Freiburg und München Malerei und Graphik studierte (in Berlin: »drei Tage«), ohne Abschluss. In den Jahrzehnten danach lebte er in München, Berlin, Paris, Rom und Ötlingen (Baden), in der Toskana und in Südfrankreich.
Seit 1956 arbeitet Christoph Meckel freiberuflich als Schriftsteller und Graphiker. Der früh schon ausgezeichnete Lyriker schuf auch mit seinem graphischen Werk eine eigene Welt (z. B. »Weltkomödie« - seit 1958 in über 1000 Radierungen).
Einer breiteren Leserschaft wurde Meckel durch seine Prosabücher bekannt (»Licht«, 1978, »Suchbild. Über meinen Vater«, 1980, »Suchbild. Meine Mutter«, 2002). Seine Beschäftigung mit Leben und Wirken anderer Dichter wie auch seine Freundschaft mit Zeitgenossen ist in beeindruckenden Texten nachzulesen (»Erinnerung an Johannes Bobrowski«, 1978, »Nachricht für Baratins?ky«, 1981).
Christoph Meckels Werk, das seit 1981 hauptsächlich bei Hanser erscheint, wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Joseph-Breitbach-Preis (2003) und dem Schiller-Ring der Deutschen Schillerstiftung (2005).
Seine Erinnerungen an Kaschnitz schrieb er, als er im Winter 2008 einige Wochen nahe dem Dorf Bollschweil lebte.