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Zivilrecht unter europäischem Einfluss

Editat de Martin Gebauer, Thomas Wiedmann
de Limba Germană Hardback – 31 aug 2010
Der Vertrag von Lissabon hat die Europäische Union erneut gestärkt, auch in ihren zivilrechtlichen Zuständigkeiten. Mehr denn je gilt: Wer Zivilrecht betreibt, muss mit den zahlreichen europäischen Vorgaben umgehen können, und wer sie beherrscht, genießt einen Wettbewerbsvorteil. Das Handbuch erläutert systematisch und umfassend die europäischen Einflüsse auf das BGB und die betroffenen Spezialgebiete.Das Werk deckt sowohl das materielle Zivilrecht mit dem BGB und den wirtschaftsnahen Spezialgebieten als auch die verfahrensrechtlichen Aspekte ab. In 41 Kapiteln bieten 28 Autoren aus Justiz, Anwaltschaft und Wissenschaft auf über 2000 Seiten einen in dieser Form einzigartigen Gesamtüberblick.Die Autoren kommentieren zentrale Vorschriften des BGB, die europäischen Vorgaben unterliegen: Verzug, Allgemeine Geschäftsbedingungen, Haustürgeschäfte, Fernabsatzverträge, elektronischer Geschäftsverkehr, Kauf- und Werkvertrag, Teilzeit- und Wohnrechteverträge, Verbraucherkredit, Reisevertrag, Zahlungsdienste, Produkt- und Staatshaftung. Gleiches gilt für wichtige Spezialgebiete: Arbeitsrecht, Diskriminierungsschutz, Handels- und Gesellschaftsrecht, Bank- und Kapitalmarktrecht, Geistiges Eigentum, Kartellrecht und das Recht des Unlauteren Wettbewerbs. Praxisgerechte Kommentierungen veranschaulichen die wichtigsten EU-Verordnungen zum Zivilverfahrensrecht und zum Internationalen Privatrecht, insbesondere über Gerichtsstand und Vollstreckung in Zivil- und Handelssachen sowie in Ehesachen, über den Europäischen Vollstreckungstitel, die Zustellung, die Beweisaufnahme und den Unterhalt, das Mahnverfahren und das Verfahren für geringfügige Forderungen, schließlich über die Verordnungen Rom I und Rom II.Präzise Erläuterungen zum Vorabentscheidungsverfahren vor dem EuGH und zu anderen Besonderheiten europäischer Rechtsdurchsetzung ergänzen den prozessualen Teil.Einführende Kapitel erklären Grundbegriffe des Europarechts mit den Konsequenzen für das Zivilrecht: die unmittelbare Anwendbarkeit europäischer Bestimmungen, ihren Anwendungsvorrang, die Methodik der richtlinienkonformen Auslegung und Fortbildung des deutschen Rechts. Außerdem erläutern sie die zivilrechtlichen Auswirkungen der europäischen Grundfreiheiten.Das Werk bietet jedem, der beruflich mit zivilrechtlichen Fragestellungen befasst ist, einen raschen und sicheren Zugriff auf die europäischen Vorgaben des jeweiligen Rechtsgebiets. Damit ist das Handbuch das unverzichtbare Arbeitsmittel für den zivilrechtlich tätigen Rechtsanwalt, Richter und Wissenschaftler.
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Specificații

ISBN-13: 9783415044791
ISBN-10: 3415044793
Dimensiuni: 177 x 250 x 88 mm
Greutate: 2.55 kg
Ediția:2., überarbeitete und erweiterte Auflage.
Editura: Boorberg, R. Verlag

Recenzii

Dass unser "Zivilrecht unter europäischem Einfluss" steht, mag beim Erscheinen der ersten Auflage im Jahre 2005 noch nicht offenkundig gewesen sein. Heute klingt der Titel geradezu zurückhaltend; das Internationale Privatrecht und beachtliche Teile des Verfahrensrechts sind zu wesentlichen Politikfeldern der Europäischen Union geworden, ebenso die Harmonisierung auf dem Gebiet des materiellen Zivilrechts. Die Europäische Union ist im Zivilrecht angekommen; das Zivilrecht in der EU. Davon legt neben den Rechtsakten selbst auch eine unüberschaubare Zahl von Veröffentli-chungen, gerichtlichen Entscheidungen und Konferenzen Zeugnis ab. Wer in dieser Landschaft die Übersicht gewinnen oder behalten will, benötigt verlässliche Wegwei-ser. Die Konzeption dieses Buches unterscheidet sich wesentlich von herkömmlichen Kommentierungen, die innerstaatliche Rechtsnormen zum Gegenstand haben und dabei zur Auslegung (auch) auf Europäische Richtlinien und andere Rechtsakte zu-rückgreifen. Dieses Buch geht bei der Darstellung der einzelnen Rechtsbereiche je-weils von den Rechtsakten der Europäischen Union aus, von ihrem Inhalt und Ziel, und fragt dann nach ihrer Verwirklichung im innerstaatlichen Recht. Dieser Weg äh-nelt eher dem gedanklichen Ansatz des Gesetzgebers, der Vorgaben einer Richtlinie umsetzt, als dem Vorgehen eines innerstaatlichen Richters, der Normen auslegt und anwendet. Die Struktur der Darstellung findet ihre Rechtfertigung in der gewachse-nen Selbstständigkeit des Europäischen zivilrechtlichen Besitzstandes. Sie kommt vor allem in drei Entwicklungen zum Ausdruck. Erstens geben Europäische Rechts-akte nicht lediglich punktuelle Gesetzesänderungen vor, sondern regeln umfassend ganze Rechtsbereiche. Einige von ihnen strukturieren Gebiete, die im innerstaatli-chen 2 Recht bislang kaum durchnormiert waren; prominentestes Beispiel sind die zivilrechtlichen Bestimmungen über den Europäischen Zahlungsraum. Zweitens zeichnet sich in der Rechtsetzung, insbesondere im Verbraucherrecht, die Tendenz zu vollharmonisierenden Richtlinien ab, die die Spielräume des innerstaatlichen Ge-setzgebers eng beschränken und Eigenheiten der mitgliedstaatlichen Rechtsordnun-gen zurückdrängen. Drittens schließlich hat die Rechtsprechung - nicht nur jene des Europäischen Gerichtshofs - das Erfordernis der richtlinienkonformen Auslegung deutlich verschärft; mancher spricht schon von richtlinienkonformer Rechtsfortbil-dung. Alle diese Tendenzen sind keineswegs unumstritten - sie brauchen auf jeden Fall eine kritische fachliche Begleitung und dazu können die Erläuterungen im "Zivil-recht unter europäischem Einfluss" wertvolle Hilfe leisten. Für dieses Angebot gebührt Herausgebern und Autoren sowie der Lektorin der Dank aller, die sich mit dem europäisch geprägten Zivilrecht befassen - am besten durch zahlreiche Leser und intensive Nutzung.Sabine Leutheusser-Schnarrenberger,MdB Bundesministerin der Justiz