Im Schiffbau und in der Schifffahrt werden zum Nachweis der Sicherheit bislang zumeist Einzelvorschriften von Klassifikationsgesellschaften und nationalen Behörden eingesetzt. In einigen speziellen Anwendungsfällen werden in den letzten Jahren Ausfalleffektenanalysen (FMEA) verlangt. Bei dem Entwurf und der Konstruktion der schiffstechnischen Systeme wird die Betriebssicherheit jedes Versorgungssystems für sich betrachtet. Die zunehmende Verflechtung der Versorgungssysteme, steigende Integration der Automationstechnik und die wachsenden Anforderungen an die Verfügbarkeit der Maschinenanlagen seitens der Reeder erfordern eine Analyse des zuverlässigkeitstechnischen Systemverhaltens der gesamten schiffstechnischen Systeme.In der Arbeit wird eine Methode aus der probabilistischen Zuverlässigkeitstechnik für die Systemanalyse von schiffstechnischen Systemen untersucht. Ziel ist die Bereitstellung einer Methode zur Unterstützung der Entwurfs- und Konstruktionsprozesse. Mit der Systemanalyse sollen Flaschenhälse im Zuverlässigkeitsverhalten oder unnötige Redundanzen aufgedeckt werden. Der Einfluss der einzelnen Systemkomponenten auf das System und die Ausfallszenarien, als Kombinationen von Komponentenausfällen, die zum Systemausfall führen, werden bewertet. Dazu wird ein bekanntes probabilistisches Zuverlässigkeitsverfahren aus anderen Bereichen der Technik adaptiert. Ein Ersatz für die geltenden Vorschriften wird nicht angestrebt.