Von einer Verehrung des Kunstlertums, wie spater in der Zeit des Sturm und Drang war Anfang des 18. Jahrhunderts noch wenig zu spuren. So mag es nicht verwundern, dass der Schweizer Gelehrte Albrecht von Haller seiner Tatigkeit als Lyriker im Vergleich zu seinen wissenschaftlichen Forschungen im Bereich der Medizin und Botanik wenig Zeit einraumte und der Dichtung einen eher geringen Stellenwert beimass. Welch immense Bedeutung seine Dichtung jedoch auf zeitgenossische Autoren hatte, zeigt Adolf Frey, der nicht nur verschiedene Aspekte Hallers dichterischer Schaffensperiode, sondern zudem die literarische Entwicklung des fruhen 18. Jahrhunderts beleuchtet