Cantitate/Preț
Produs

Der Fluch und der Eid: Zeitschrift für Historische Forschung. Beihefte, cartea 15

Editat de Andre Holenstein
de Limba Germană Paperback – 31 dec 1992
Wie stark waren gesellschaftliche und politische Ordnungen im vorrevolutionären Europa metaphysisch verankert? Die Frage nach Stellenwert und Funktion von Fluch und Eid in der ständischen Gesellschaft erschließt zwei gegensätzliche und dennoch miteinander verschränkte Umgangsweisen der Menschen mit dem Sakralen. Fluch und Eid sind fest eingefügt in die Lebenspraxis und belegen so die Alltäglichkeit des Sakralen.André Holenstein begründet die breite Verankerung des Eides in der Vormoderne mit dessen Eigenschaft, Defizite bei der Durchsetzung von Normen und Pflichten und bei rechtlichen Verfahren der Wahrheitsfindung durch Einführung einer göttlichen Sanktions- und Kontrollgewalt wettmachen zu können. Der Eid dient einerseits der Sicherung der Legitimität von Herrschaft und andererseits der Gewährleistung des Rechts. Heinrich Richard Schmidt zeigt am Berner Material, wie der Fluch das regulierende Eingreifen Gottes oder einer anderen Macht erzwingen soll, folglich von der christlichen Obrigkeit geächtet wird, freilich mit geringem Erfolg: Fluchen wird nach Auskunft verfügbarer serieller Quellen nicht seltener, sondern eher häufiger, schließlich auch alltäglicher. Eva Labouvie wendet sich dem im volkstümlichen Repertoire magischer Vorstellungen verwurzelten Fluchen zu, das offenbar mehrheitlich von Frauen als Wortmagie praktiziert wurde. Als Angriff auf Ehre und Existenz des Betroffenen verlangten Verfluchungen eine innerdörfliche Schlichtung oder eine gerichtliche Entscheidung, als Schadenszauber wurden sie häufig im Kontext von Hexenverfolgungen denunziert und hart bestraft.Fluch und Eid sind weder epochen- noch konfessionsspezifisch, sie verklammern vielmehr Spätmittelalter und Frühe Neuzeit und sind offenbar dem Christentum in allen seinen Denominationen eigentlich. Erst die aufklärerische Kritik deklariert die Anrufung Gottes zum Zeugen in menschlichen Belangen als Ausdruck eines rohen Gottesbildes und als Aberglauben, erst im 18. Jahrhundert verflacht das
Citește tot Restrânge

Din seria Zeitschrift für Historische Forschung. Beihefte

Preț: 23254 lei

Nou

Puncte Express: 349

Preț estimativ în valută:
4450 4611$ 3714£

Carte indisponibilă temporar

Doresc să fiu notificat când acest titlu va fi disponibil:

Preluare comenzi: 021 569.72.76

Specificații

ISBN-13: 9783428078592
ISBN-10: 3428078594
Pagini: 145
Ilustrații: Mit Tab. u. Abb.
Dimensiuni: 156 x 232 x 10 mm
Greutate: 0 kg
Editura: Duncker & Humblot GmbH
Seria Zeitschrift für Historische Forschung. Beihefte


Cuprins

Inhalt: A. Holenstein, Seelenheil und Untertanenpflicht. Zur gesellschaftlichen Funktion und theoretischen Begründung des Eides in der ständischen Gesellschaft - H. R. Schmidt, Die Ächtung des Fluchens durch reformierte Sittengerichte - E. Labouvie, Verwünschen und Verfluchen: Formen der verbalen Konfliktregelung in der ländlichen Gesellschaft der Frühen Neuzeit