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Gottlosigkeit und Eigensinn: Zeitschrift für Historische Forschung. Beihefte, cartea 51

Editat de Eric Piltz, Gerd Schwerhoff
de Limba Germană Paperback – 5 aug 2015
»Gottlosigkeit«, das war im Zeitalter der Glaubensspaltung einer jener stigmatisierenden Begriffe, mit denen die rechtgläubigen Christen ihre Gegner belegten. Für die Lutheraner waren die »Papisten« ebenso gottlos wie Calvinisten oder die Täufer. Diese zahlten mit gleicher Münze zurück. Damit nicht genug, wurden auch Juden und Türken, aufständische Bauern, Ehebrecher oder Säufer als »gottlos« etikettiert. Die gegenseitige Diffamierung und Stigmatisierung macht deutlich, dass religiöse Devianz methodisch sinnvoll nur als ein Akt sozialer Zuschreibung verstanden werden kann. Jenseits der herkömmlichen kirchen- und religionsgeschichtlichen Zugriffe eröffnet sich damit nun ein weiter komparativer Horizont, etwa in Form von Vergleichen zwischen unterschiedlichen Strategien, Argumentationen und Legitimationsformen der Stigmatisierung oder von Vergleichen zwischen als abweichend etikettierten Verhaltensweisen. Dabei sollen die handelnden Akteure keineswegs als passive Objekte der Zuschreibung verstanden werden; vielmehr soll komplementär zu den Zuschreibungen auch deren »Eigensinn«, ihre Selbstsicht und ihre Praxis, mit in die Betrachtung einbezogen werden. Damit eröffnet der Band einen weiten Blick auf den Normenhorizont der Frühneuzeitlichen Gesellschaft insgesamt.
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Din seria Zeitschrift für Historische Forschung. Beihefte

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Specificații

ISBN-13: 9783428144815
ISBN-10: 3428144813
Pagini: 530
Ilustrații: 9 Schwarz-Weiß- Abbildungen
Dimensiuni: 159 x 233 x 30 mm
Greutate: 6.98 kg
Editura: Duncker & Humblot GmbH
Seria Zeitschrift für Historische Forschung. Beihefte


Notă biografică

Gerd Schwerhoff, geb. 1957, studierte Geschichte, Soziologie und Pädagogik an den Universitäten Köln und Bielefeld. Er wurde 1989 mit einer Arbeit zur frühneuzeitlichen Kriminalitätsgeschichte promoviert und habilitierte sich 1996 in Bielefeld mit einer Studie zur Gotteslästerung im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit. Nach Lehrstuhlvertretungen und einem Heisenberg-Stipendium der DFG ist er seit 2000 Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Technischen Universität Dresden. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte der Kriminalität, die Geschichte der Hexenverfolgung, die Geschichte der öffentlichen Räume, die Religions- und die Stadtgeschichte.Eric Piltz, geb. 1978, studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Germanistik an der TU Dresden. Er arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Dresden am Lehrstuhl für Frühe Neuzeit bzw. am SFB 804. Seine Forschungsschwerpunkte sind Selbstzeugnisse, Stadtgeschichte, Nachbarschaft und Raumwahrnehmung.

Cuprins

I. Einleitende ÜberlegungenEric Piltz und Gerd SchwerhoffReligiöse Devianz im konfessionellen Zeitalter - Dimensionen eines ForschungsfeldesHarald Maihold»das aus grosser barmhertzickeyt mus unbarmhertzig seyn« - Legitimation und Grenzen der Gottesstrafe in der theokratischen Strafrechtslehre des 16. und 17. JahrhundertsII. Predigt und PolemikAndreas HolzemWie falsch Luthers vnnd seines anhangs Meynung sei ... Devianzproduktion in der katholischen Predikt über Martin LutherMarina MünklerLegende / Lügende. Die protestantische Polemik gegen die katholische Legende und Luthers Lügend von St. Johanne ChrysostomoAnnemarie HagmayerCalvinismus als Etikett. Zuschreibungspraktiken in Leichenpredigten auf sächsische landesherrliche Beamte und Kurfürst Christian I. von Sachsen (1589-1613)III. DeliktfelderGerd SchwerhoffBöse Hexen und fahrlässige Flucher: Frühneuzeitliche Gottlosigkeiten im VergleichFrancisca LoetzProbleme mit der Sünde: Sexualdelikte im Europa der Frühen NeuzeitJohannes DillingerAttentate und Aufstände. Zur religiösen Bedeutung politischer Kriminalität in der Frühen NeuzeitSebastian SchmidtArmut als religiöse Devianz in der Frühen NeuzeitAlexander KästnerWer ist der Täter - wer ist das Opfer? Zur Konstruktion des Verbrechens »Selbstmord« in juristischen und theologischen Texten des 16. und 17. JahrhundertsIV. Gruppenbezogene DevianzAstrid von SchlachtaErzählungen von Devianz. Die wiedertauffer zwischen interner Absonderung und äußerer ExklusionDaniel EißnerFromme Devianz. Pietistische Handwerker als religiöse ÜbererfüllerYvonne KleinmannReden oder Schweigen über religiöse Differenz? Kommunikationsfelder eines städtischen Gemeinwesens im frühneuzeitlichen PolenManja QuakatzDie Sesselträger des Kurfürsten: Muslimisch-osmanische Gefangene aus dem Osmanischen Reich als religiöse Minderheit im München des späten 17. JahrhundertsLionel LaborieSex, Drugs and Rock 'n' Roll: Religiöse Devianz im England des späten 17. JahrhundertsV. Dissimulation und EigensinnMartin SkoeriesFür und Wider Nikodemismus. Über eine europäische Debatte zwischen Exil und ScheiterhaufenAndreas PietschEkklesiologie jenseits der Kirchen: konfessionelle Grenzarbeiten bei Dirck Volckertszoon CoornhertJürgen MüllerVon Kirchen, Ketzern und anderen Blindenführern - Pieter Bruegels d.Ä. Blindensturz und die Ästhetik der Subversion