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Deutschland. Ein Wintermärchen: Insel-Taschenbücher, cartea 723

Autor Heinrich Heine
de Limba Germană Paperback – 23 aug 1983
Als Heines Verssatire 1844 erschien, meinte er, der Hamburger Ausgabe des in Paris geschriebenen Werkes ein Vorwort beifügen zu müssen, mit dem er dem Vorwurf der Nestbeschmutzung zuvorkommen wollte. Daß dies damals nicht gelang, ist hinlänglich bekannt, wie auch die Tatsache, daß wir heute Heines scharfe, zeitkritische Auseinandersetzung mit Deutschland als eines seiner bedeutendsten Werke ansehen und schätzen. In siebenundzwanzig Kapiteln setzt sich Heine mit den in Deutschland herrschenden Mißständen auseinander, mit allem, was seinen Zeitgenossen »heilig« war: militantes Nationalgefühl, Burschenschaft und Franzosenhaß, Vielstaaterei und Schwärmerei für das Mittelalter. Die einzelnen Kapitel geben Eindrücke einer Reise wieder, die Heine im Herbst 1843 durch Deutschland unternommen hatte. Der Grenzübertritt, Aachen, Köln, der »Vater Rhein«, der Teuteburger Wald sind einige Stationen, bis er das Ziel seiner Reise, Hamburg, erreicht. Eine Traumbegegnung mit Hammonia »Hamburgs beschützende Göttin«, beschließt die Dichtung. In ihren Armen redet sich der Dichter allen Groll von der Seele: seinen Ärger über Zensur und Zollbehörde, den Gram um Deutschlands Rückständigkeit, die Sehnsucht nach der trotz allem geliebten Heimat. Zum Trost gewährt ihm die Göttin einen Blick in Deutschlands Zukunft - dieser Blick in den »Zukunftsdunst« läßt ihn zwar erschaudern, doch endet das Werk mit der Hoffnung auf ein »neues Geschlecht«, auf »freie Gedanken«.
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Specificații

ISBN-13: 9783458324232
ISBN-10: 3458324232
Pagini: 128
Ilustrații: Mit Abbildungen
Dimensiuni: 108 x 178 x 12 mm
Greutate: 0.12 kg
Ediția:13. Auflage.
Editura: Insel Verlag GmbH
Seria Insel-Taschenbücher


Notă biografică

1797Harry (ab 1825: Heinrich) Heine wird am 13. Dezember als ältestes Kind des Tuchhändlers Samson Heine und seiner Frau Betty, geb. van Geldern, in Düsseldorf geboren.1814Heine verläßt ohne Reifezeugnis das Düsseldorfer Lyzeum und besucht die Handelsschule.1815Er schreibt regelmäßig Gedichte.1816Heine beginnt - nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen in Frankfurt - im Bankhaus seines Onkels Salomon Heine in Hamburg eine kaufmännische Lehre. Liebe zu seiner Cousine Amalie.1818Salomon Heine ermöglicht seinem Neffen die Eröffnung eines Manufakturwarengeschäftes in Düsseldorf (Harry Heine & Comp.). Der Betrieb wird bereits im Frühjahr des darauffolgenden Jahres wegen drohenden Bankrotts liquidiert.1819Heine holt die Maturitätsprüfung nach und beginnt, finanziell weiterhin unterstützt von Salomon Heine, das Studium der Rechts- und Kameralwissenschaft in Bonn.1820Bekanntschaft mit August Wilhelm Schlegel. Byron-Übersetzungen. Das Drama Almansor entsteht. Fortsetzung des Studiums in Göttingen. Anfang 1821 wird er wegen einer Duellaffäre für ein halbes Jahr der Universität verwiesen.1821-23Fortsetzung des Studiums in Berlin. Heine hört Vorlesungen u. a. bei Friedrich Karl v. Savigny, Georg Wilhelm Friedrich Hegel und den Philologen August Boeckh und Friedrich August Wolf. Verkehr im Salon Rahel Varnhagens.1821Erste Buchveröffentlichung Heines (Dezember): Gedichte, Maurer: Berlin 1822.1822William Ratcliff (Drama), Briefe aus Berlin. Heine tritt dem »Verein für Cultur und Wissenschaft der Juden« bei. Polenreise.1823Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo erscheint bei Dümmler in Berlin.1824 Fortsetzung des Studiums in Göttingen. Harzreise. Besuch bei Goethe in Weimar. 1825Übertritt zum Protestantismus. Am 28. Juni Taufe auf den Namen Christian Johann Heinrich (den Taufschein nennt Heine das »Entreebillett zur europäischen Kultur«). Promotion zum Dr. jur. (20 Juli). Im Spätsommer erste Reise nach Norderney und Arbeit an der Nordsee. Nach einem Aufenthalt in Lüneburg zieht er nach Hamburg. Die dort geplante Anwaltslaufbahn scheitert. Die Harzreise erscheint im »Gesellschafter«.1826Beginn der Beziehung zu Julius Campe; Bd. 1 der Reisebilder erscheint in seinem Verlag.1827 Das Buch der Lieder und Bd. 2 der Reisebilder erscheinen. Reise nach England. Bd. 1 der Reisebilder wird in Österreich und in den Rheinprovinzen verboten. Heine wird Redakteur von Cottas Neuen allgemeinen politischen Annalen in München.
 1828Italienreise. Der Plan, sich in München als außerordentlicher Professor niederzulassen, zerschlägt sich. 2. Dezember: Tod des Vaters.1829Rückkehr nach Hamburg, dann Arbeit an Bd. 3 der Reisebilder in Berlin und Potsdam; im Sommer auf Helgoland, dann wieder Hamburg. Nach der Veröffentlichung der Reisebilder im Dezember scharfe Angriffe auf Heine wegen der Platen-Polemik in den Bädern von Lucca.1830Auf Helgoland erfährt Heine von der Juli-Revolution in Paris.1831Der 4. Bd. der Reisebilder erscheint. Es gelingt Heine nicht, in Hamburg eine berufliche Existenz aufzubauen, und er übersiedelt ins freiwillige Exil nach Paris (Ankunft dort am 19. Mai).1832Heine wird Korrespondent der Augsburger >Allgemeinen Zeitung< (Französische Zustände, Buchausgabe 1833).1833In Frankreich berichtet Heine in »L'Europe litteraire« über Deutschland; die Artikelserie faßte er unter dem Titel »L'état actuel de la littérature en Allemagne. De l'Allemagne depuis Madame de Staël« zusammen; deutsch: Zur Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland (später unter dem Titel »Die romantische Schule« [1835]). Probleme mit der Zensur erzwingen die Einstellung der Berichterstattung über die »französischen Zustände«. Im ersten Band von Der Salon publiziert Heine u. a. das Romanfragment Aus den Memoiren des Herren von Schnabelewopski.1834Heine lernt seine spätere Frau Crescence Eugénie Mirat (»Mathilde«) (1815-1883) kennen.1835Verbot seiner Schriften in Deutschland durch den Bundestagsbeschluß gegen das >Junge Deutschland<. Im zweiten Band des Salon erscheint u. a. Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland. Erste Lähmungserscheinungen und Augenleiden.1836Heine bekommt von der französischen Regierung eine Pension zugesprochen.1837Der dritte Band des Salon enthält u. a. den Essay Elementargeister und das Erzählfragment Florentinische Nächte. Als »Vorrede zum dritten Theile des Salon« erscheint separat Über den Denunzianten (gegen den Schriftsteller und Literarhistoriker Wolfgang Menzel).1838Der Schwabenspiegel.1839Shakespeares Mädchen und Frauen mit Erläuterungen von H. Heine. Offener Brief an Campe: Schriftstellernöten.1840Ludwig Börne. Eine Denkschrift erscheint unter dem von Heine abgelehnten Titel »Über Ludwig Börne«. Im vierten (und aus ökonomischen Gründen letzten) Band des Salon erscheint das Romanfragment Der Rabbi von Bacherach. Heines Berichte aus Paris (»Lutetia«, d. i. der lateinische Name für Paris) beginnen in der Augsburger »Allgemeinen Zeitung« zu erscheinen (bis 1843).1841Heirat mit Créscence Eugenie Mirat. Erste »Zeitgedichte«.1843Atta Troll. Ein Sommernachtstraum (satirisches Versepos). Deutschlandreise. Bekanntschaft mit Karl Marx in Paris; Mitarbeit an Marx' und Arnold Ruges »Deutsch-französischen Jahrbüchern«. Heine verkauft gegen eine jährliche Rente alle Verlagsrechte seiner Werke an Campe.1844Zweiter und letzter Deutschlandbesuch. Tod von Salomon Heine; Erbschaftsstreit. Weitere Zusammenarbeit mit Marx beim »Vorwärts!«. Deutschland. Ein Wintermärchen und Neue Gedichte erscheint.1845Heines Gesundheitszustand verschlechtert sich: Erblindung auf einem Auge, die Lähmungserscheinungen schreiten fort.1848Mitte Mai: Heine wird bettlägerig; Beginn der »Matratzengruft«.1851Der Dichter Heine meldet sich zurück mit dem Ballettlibretto Der Doctor Faust. Ein Tanzpoem, nebst kuriosen Berichten über Teufel, Hexen und Dichtkunst und dem Romanzero, einem Gedichtzyklus mit den Teilen »Historien«, »Lamentationen« und »Hebräische Melodien«.1854Drei Bände Vermischter Schriften erscheinen. Darin: Geständnisse; Gedichte. 1853 und 1854; Die Götter im Exil; Die Göttin Diana; Ludwig Marcus. Denkworte; Lutezia. Berichte über Politik, Kunst und Volksleben (stark erweiterte und aktualisierte Version seiner Korrespondentenberichte von 1840-1843 nach Augsburg).1854Freunschaft mit Elise Kinitz (»Mouche«). Das Memoiren-Fragment entsteht.1855Die französische Fassung der Lutezia erscheint unter dem Titel »Lutèce. Lettres sur la vie politique, artistique et sociale en France« in Paris.1856Am 17. Februar um 5 Uhr morgens stirbt Heine. Er wird am 20. Februar auf dem Montmartre beigesetzt.
 
 »Die Deutschen sind ein gemeingefährliches Volk: Sie ziehen unerwartet ein Gedicht aus der Tasche und beginnen ein Gespräch über Philosophie.«
Heinrich Heine
 
 
 
»Die Deutschen sind ein gemeingefährliches Volk: Sie ziehen unerwartet ein Gedicht aus der Tasche und beginnen ein Gespräch über Philosophie.«