"Die Physik des Altertums ist fast ausschliesslich Physik der Griechen. Die Inder, die Chaldäer, die Ägypter haben wohl früher als diese die Natur denkend beobachtet, aber zu einer Wissenschaft von der Natur haben sie es nie gebracht, weil ihre theologisch - mystischen Spekulationen nicht zur Idee einer reinen Naturgesetzmässigkeit führen konnten. Ägypter und Chaldäer überlieferten den Griechen wertvolle astronomische Beobachtungen und einzelne wichtige mathematische Sätze, doch nur die Letzteren wurden dadurch zur Ausbildung realer Wissenschaften angeregt. Ihre ersten Lehrmeister haben nicht einmal Nutzen davon zu ziehen gewusst und niemals trotz der Griechen den Zusammenhang der Erscheinungen rein ursächlich zu erklären versucht. Im Gegenteil, wo die Orientalen mit der griechischen Wissenschaft in Verbindung traten, da mischten sie in dieselbe ihre mystischen Elemente, ihre geheimnisvoll, übernatürlich wirkenden Kräfte ein.Der Verfasser des vorliegenden Werkes ist vor Allem bestrebt gewesen, die geschichtliche Entwicklung der Physik so darzustellen, dass man sowohl den augenblicklichen Stand der Wissenschaft für jeden Zeitpunkt leicht übersehen, als auch die Tendenz des Entwicklungsganges leicht erkennen kann."Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise längst nicht mehr verlegte Werke wieder zugängig gemacht.Das vorliegende Buch über die Geschichte der Physik in Grundzügen mit synchronistischen Tabellen der Mathematik, der Chemie und beschreibenden Naturwissenschaften sowie der allgemeinen Geschichte ist ein unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1882.