Grass-, Maissilage und Heu sind die wichtigsten Grundfuttermittel in Totalmischrationen. Die Optimierung der Partikellänge der Grundfuttermittel bei der Fütterung von Milchkühen stellt eine wichtige Fütterungsstrategie dar, denn die Partikellänge beeinflusst die Strukturwirksamkeit und dadurch die Verdauungsvorgänge (Kauverhalten und Speichelproduktion, Zusammensetzung und Stoffwechselaktivität der Population der Mikroorganismen im Vormagen, Schichtung der Digesta und Fermentation im Pansen, Passage und Nährstoffverdaulichkeit), sowie die Homogenität der Totalmischration selbst. Trotz einer großen Anzahl von veröffentlichten Studien, lässt sich bisher keine optimale Partikellänge für Milchkuhrationen auf dem Schrifttum erkennen. Die Charakterisierung der Partikellänge und der Einsatz des Kraftfutters unterschiedlicher Fermentierbarkeit einerseits, sowie die Interaktionen zwischen der Kauaktivität, Passage, Fermentation und Aktivität von Mikroorganismen im Pansen erschweren darüber hinaus eine quantitative Charakterisierung der Effekte der Partikellänge der Totalmischration.In dieser Dissertation werden Empfehlungen zur Optimierung der Partikellänge von Grassilage, Maissilage und Heu in einer Totalmischration unter praktischen Fütterungsbedingungen der Hochleistungsmilchkuh gegeben, die in der Praxis auch leicht umsetzbar sind. Diese Empfehlungen basieren sich auf ein breites Spektrum von in vorliegenden Untersuchungen erfassten Parameter, insbesondere von Reaktion in dem zweiphasigen ruminalen Ecosystem. Neben der Partikellänge werden in dieser Dissertation auch andere wichtige chemische und abbauende Aspekte der Futtermittel besprochen, die zur Bestimmung der Strukturwirksamkeit der Ration als sehr wichtig erwiesen werden.Wichtige Aspekte der Fermentation, Partikelkinetik, Dynamik, Schichtung und Stoffwechselaktivität der Microorganismen im Pansen werden quantitativ erfasst und diskutiert. Großer Wert wird auf die Rolle der Mikroorganismen in den Verdauungs- bzw. Syntheseprozessen in einem gesunden Pansen gelegt. Somit werden die mikrobielle Enzymaktivität und Thiaminproduktion nicht nur als Hinweise der Leistung der Mikroorganismen, sondern auch als kräftige Indikatoren einer gesunden, physiologischnormalen Pansenfunktion begründet.In dieser Dissertation werden verschiedene analytische Verfahren weiterentwickelt bzw.angepasst, sowie neue Forschungsperspektiven im Bereich der Wiederkäuerernährungidentifiziert.