Der rasant betriebene Abbau der Solidargemeinschaft strapaziert nicht nur in Deutschland, sondern zusehends auch in Europa den gesellschaftlichen Konsens. Angehauftes Privatvermogen, das soweit bekannt, mehr als das Doppelte der offiziell dargestellten Staatsverschuldung ubersteigt, zeugt nicht von einer soliden Haushaltsfuhrung zum Wohle des deutschen Volkes. Geradezu begunstigt wurde dieser Zustand in den zuruckliegenden Legislaturperioden. Wahlen konnten seither kaum Einfluss nehmen, weil sich im Prinzip derselbe Personenkreis, durch Listenplatze abgesichert, permanent anmasst in bekannter Manier zu agieren. Gebraucht wird aber eine Regierung, die tatsachlich im Sinne der Verfassung regiert, anstatt von Lobbyisten vorgefertigte Texte als Gesetze zu verabschieden, wobei das Sozialstaatsgebot immer dreisteren Dehnubungen unterzogen wird. Mit den aufgezwungenen Sparmassnahmen der Troika und dem Export von Hartz IV wird Europa zu einem Armenhaus umgebaut. Fragen, etwa nach besserer Bildung, einem solidarischen Gesundheitssystem und sicheren Renten konnen niemals zufrieden stellend gelost werden, solange nicht die Politik das Primat uber Wirtschaft und Banken wieder erringt."