Exodus: Schriften des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, cartea 71

Der Begriff "Exodus" steht hier fr das Ende einer historischen Epoche: die Entwurzelung und Heimatlosigkeit der Juden in Europa nach dem Holocaust. Fluchtbewegungen, Versuche des Neubeginns in bersee, die Erfahrung des Exils sind Aspekte des komplexen Themas. Der Flucht nach Shanghai folgte dort kein dauerhafter Aufenthalt, das Zusammentreffen von "Opfern" und "Ttern" in Sdamerika gehren wie die DP-Lager in Westdeutschland zu den Determinanten jdischer Nachkriegsexistenz. In den Blick zu nehmen ist auch die kirchliche Fluchthilfe fr NS-Tter (Rattenlinie). Zum Vergleich mit dem jdischen Schicksal werden drei kulturelle Gemeinschaften exemplarisch betrachtet. Die Bukowinadeutschen, die whrend der NS-Herrschaft ihre Heimat verlassen mussten, damit annektierte Gebiete wie das "Wartheland" dem Prozess der "Eindeutschung" unterzogen werden konnten, wurden dort zum zweiten Mal vertrieben und mussten sich im besetzten Nachkriegsdeutschland neue Existenzen aufbauen. Im gleichen Zusammenhang ist die Identitt von Deutschen und Juden nach dem Krieg in Czernowitz bzw. in Siebenbrgen von Interesse. Die Erfahrungen von Nichtjuden als kultureller und ethnischer Gemeinschaft unter existentiell-katastrophalen Bedingungen schrfen den Blick fr die Dimension des Menschheitsverbrechens, ohne zu relativieren.