Der im Mittelalter unvollendet gebliebene Kölner Dom entwickelte im 19. Jahrhundert für die an neugotischer Architektur Interessierten eine enorme Leuchtkraft. Was sich in seinem Schatten abspielte, schildert nun der vorliegende Band. Ausgehend von der ideologisch geführten Diskussion um Gotik und Neugotik wird am Beispiel der in Köln entstandenen Bauten nach den Charakteristika des neugotischen Baustiles und den Motiven für die Verwendung neugotischer Bauformen und Details gefragt. Neben der Betrachtung herausragender Bauwerke werden auch die Rolle der Auftraggeber, einzelner Personen und Institutionen, in den Blick genommen und die ideologischen und ästhetischen Fragen der Mittelalterrezeption erörtert. Auf diese Weise entsteht eine abwechslungsreiche Gesamtschau von rund hundert Jahren Kölner Architekturgeschichte, die zugleich einen spannenden Einblick in den - manchmal auch amüsanten - Kosmos der zeitgenössischen Diskussion um die Baukunst gibt. Neben zahlreichen Abbildungen im Text dokumentiert der auf CD-Rom beigefügte Katalog mit über 460 Werken die große Bandbreite des neugotischen Bauschaffens in Köln.