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Islam ¿ Weg der Mitte

Autor Taq¿ ad-D¿n Ahmad Ibn Taymiyya, Yahya Michot Traducere de Yusuf Kuhn
de Limba Germană Paperback – 21 feb 2019
Ibn Taymiyya verbindet Idealismus und Realismus zu einem islamischen Humanismus. Ibn Taymiyya - ein Name, der in aller Munde ist. An allen m glichen und unm glichen Orten taucht er auf. Die einen rechtfertigen ihre Taten damit, w hrend die anderen die Untaten derjenigen, die sie in seinem Namen begehen, erkl ren. Islamisten, Salafisten, Extremisten, Terroristen, Orientalisten, Islamexperten, Extremismusforscher und andere Terrorspezialisten - ein buntes V lkchen also bedient sich seiner und best tigt sich gegenseitig. Dieser Diskurs erzeugt Heilige und Monster - heilige Monster. Was aber wissen sie wirklich ber und von diesem gro en Gelehrten und Denker? Welcher b se Traum gebiert diese Ungeheuer? Wer hat je etwas von ihm gelesen? Wir wollen dem freilich keine Heiligenverehrung entgegensetzen, die Ibn Taymiyya selbst ohnehin verhasst gewesen w re, der zweifelsohne sich und jeden anderen f r fehlbar und nur allzumenschlich hielt. Nein, wir meinen nur, dass Urteile, positive wie negative, ber einen Menschen und seine Gedanken nicht lediglich von Vorurteilen, sondern von einer gewissen Kenntnis getragen sein sollten. Dieser Aufgabe soll unser bescheidener Beitrag einer kleinen Textsammlung dienen: Vorurteile abbauen und Kenntnisse vermitteln, um allererst sachgem e und vern nftige Urteile zu erm glichen, sowie den Diskurs versachlichen. Man kann nur bass erstaunt sein angesichts der Weite der Gelehrtheit von Ibn Taymiyya - dem bedeutendsten Leser der falāsifa (Philosophen) in der sunnitischen Welt nach Fakhr ad-Dīn ar-Rāzī. Seine Virtuosit t und Treffsicherheit bei seiner Behandlung der Werke, die er studiert, werfen ein besonders erhellendes Licht auf das Werden des muslimischen Denkens und gesellschaftlichen Lebens. Sollte ich es wagen, anzuf gen, dass die Pflicht, den geistigen Vater des gegenw rtigen Islamismus nunmehr in die angesehene Ahnenreihe der Kommentatoren des Aristoteles aufzunehmen, durchaus weder eines gewissen Witzes noch Charmes entbehrt?
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Specificații

ISBN-13: 9783748232995
ISBN-10: 3748232993
Pagini: 284
Dimensiuni: 148 x 210 x 20 mm
Greutate: 0.42 kg
Ediția:2
Editura: Tredition

Notă biografică

Taqi ad-Din Ahmad Ibn Taymiyya wurde 1263 in eine hanbalitisch geprägte Gelehrtenfamilie geboren. Seine Geburtsstadt Harran liegt im Südosten der heutigen Türkei und gehörte damals zum Mamlukenreich (1250-1517). Wegen der mongolischen Invasionen war seine Familie 1269 zur Flucht gezwungen. Sie ließ sich in Damaskus nieder, das eines der geistigen Zentren der damaligen muslimischen Welt war. Ibn Taymiyya wuchs in Damaskus auf und studierte dort. Sein Vater starb früh, und Ibn Taymiyya übernahm im Alter von 18 oder 19 Jahren von seinem Vater den Lehrstuhl in der größten hanbalitischen Moschee in Damaskus. Ibn Taymiyya war vielseitig gebildet und meisterte alle Wissenschaften des Islam.
Ibn Taymiyya unterscheidet sich in entscheidender Hinsicht von allen früheren hanbalitischen Gelehrten. Denn er tat, was diese nie getan haben: Er las die Werke seiner Gegner. Er studierte jede Philosophie und Ideologie, die es damals gab: kalam (Theologie), tasawwuf (Sufismus), falsafa (Philosophie), griechische Logik, Werke des Aristoteles usw. Dadurch erwarb er einen einmaligen Geist und Stil, den es bis dahin nicht gegeben hat. Und darauf gründete er sein originelles Denken mit seinem ganzen Reichtum und seiner tief verwobenen Vielschichtigkeit, das sich zugleich immer wieder auf die wahren Grundlagen des Islam - Koran und Sunna - besann. Von da aus unterzog er alle Denkweisen und Philosophien einer strengen, oftmals als polemisch empfundenen, aber meist argumentativen Kritik, die sich keineswegs Vernunft und Rationalität entzog oder widersetzte. Ganz im Gegenteil, denn es war ihm dabei stets und mit unermüdlicher Leidenschaft darum zu tun, den Einklang von Vernunft und Offenbarung im islamischen Denken aufzuzeigen. Seine Kritik richtete sich vor allem gegen die falasifa (Philosophen) wie Ibn Sina und die philosophierenden mutasawwifa (Sufis) wie Ibn al-¿Arabi, sparte aber keineswegs den asch¿aritischen kalam aus, denen er allesamt ein ungenügendes Verständnis der harmonischen Beziehung zwischen Vernunft und Offenbarung vorhielt, das zur einseitigen und mitunter extremen Betonung des einen oder anderen Pols führte.