"Weil ich, sagte der Hungerkünstler (...), weil ichnicht die Speise finden konnte, die mir schmeckt.Hätte ich sie gefunden, glaube mir, ich hätte keinAufsehen gemacht und mich vollgegessen wie duund alle." (Franz Kafka, "Der Hungerkünstler")Kulturgeografen, Ethnologen, Soziologen, Film- undLiteraturwissenschaftler untersuchen Essrituale, dieder Dokumentarfilm festhält und der Spielfilminszeniert. Sie suchen Aufschlüsse zu erhalten überdie vielfältigen Bedeutungen des gemeinschaftlichenSpeisens und etlicher seiner historischen Prozeduren.Die Analysen umspannen Hunger und Völlerei,Genuss-Ekstasen und Ekel-Szenerien, tückischeFamilienfeste und "heilige Mahlzeiten".Der Bogen der Themen und ausgewählten Filmereicht von Exempeln, die das Verzehren von Rohemund Gekochtem in der Wildnis bezeugen unddarstellen (Flahertys "Nanook" und Chaplins"Goldrausch"), über die Satire auf dekadenteSättigungs-Exzesse in Ferreris "Das große Fressen" biszur Feier der Kommunion dank eines Speisewundersin Axels "Babettes Fest".