"Wenn ich nun die folgenden SKizzen "Italienische Nachte" nenne, so glaube ich die Wissbegier desjenigen Publikums damit zu reizen, das niemals die wurzige Luft sudlicher Nachte atmete, und bei denen, welche den Suden Europas und seine Zauber kennen, und die da wissen, was es heisst, in jenem Erdstriche unter Orangen und Palmen am Wogenschlage des leuchtenden Meeres oder auf riesigen Trummern der Vorzeit selige Nachte hinzubringen, bei denen wird dieser Titel keinen Anstoss finden. Die Nacht ist die schonste Zeit zu heiterem Lebensgenusse im Suden. Darum leben Romer, Neapolitaner, Florentiner, Venetianer usw. Sommer und Winter eigentlich nur des Nachts, und alle reinsten geistigen Genusse, die Volk, Kunst, Klima und Altertum gewahren, gewinnen im verschonernden Glorienschein des Mondes erst jene bannende Zauberkraft, die uns entzuckt und in jedem gefuhlvollen Menschen den Gotheschen Ausspruch zur Wahrheit werden lasst: Wer Italien sah, kann nie ganz unglucklich werden " ...] Diese wundervolle Reisebeschreibung des deutschen Schriftstellers Ernst Willkomm ist ein unveranderter Nachdruck der Originalausgabe von 1