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Minderheiten und Identität in einer multikulturellen Gesellschaft: DUV Sozialwissenschaft

Cu Sylvia Supper
de Limba Germană Paperback – 23 noi 1999
Die Entwicklung fortgeschrittener Industriegesellschaften mit ihren vielfältigen Mög­ lichkeiten, Chancen und vor allem Risiken legen nahe, sie als eine Gesellschaftsform zu charakterisieren, die sich von der Modeme mit ihren Grundprinzipien der Klarheit, Eindeutigkeit und Rationalität abgrenzt. Diese Veränderungen werden mit dem Stich­ wort einer "reflexiven Modeme" beschrieben, mehr aber noch und deutlicher in der Absetzung davon mit dem Etikett der Postmoderne. Hier drängen sich andere Grund­ prinzipien vor. Emotionalität gewinnt gegenüber Rationalität an Bedeutung, Kultur tritt als Steuerungselement neben strukturellen Zwängen hervor. Dies ist in den Sozial­ wissenschaften wohl eine der bedeutendsten Weiterentwicklungen der letzten Jahre: das Sprechen von Kulturalisierung. Dabei wird der alte Kulturbegriff, der statisch Kultur als ein Set von Sitten und Bräuchen sah, als ein Konglomerat von lexikalisch festschreibbaren Werten und Normen, das womöglich elitär abgegrenzt mit Hochkultur synonym gesetzt wurde, von einem dynamischen und prozeßorientierten Kulturbegriff abgelöst, der an die amerikanische Tradition des Pragmatismus und insbesondere an seine soziologische Ausprägung im Symbolischen Interaktionismus anknüpft. Kultur wird in diesem Sinne als die Summe an Bedeutungen verstanden die Personen ihrem Handeln zugrunde legen und die durch Symbole vermittelt werden. Dabei wird zwar auf ein Set von Bedeutungen zurückgegriffen, dieses wird aber in der Interaktion ver­ festigt und auch neu gestaltet. Kulturen sind demnach Konglomerate ähnlicher Bedeutungen, ähnlicher Wahrnehmensweisen von Gesellschaft. In diesem Sinne erscheinen postmoderne Gesellschaften multikulturell, was sich in einer Vielfalt von Lebensstilen ausdrückt. Ethnische odernationale Zugehörigkeiten sind nur ein weiteres Element dieser vielfältigen Kulturen.
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Din seria DUV Sozialwissenschaft

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Specificații

ISBN-13: 9783824443741
ISBN-10: 3824443740
Pagini: 220
Ilustrații: XIII, 202 S.
Dimensiuni: 152 x 229 x 12 mm
Greutate: 0.3 kg
Ediția:1999
Editura: Deutscher Universitätsverlag
Colecția Deutscher Universitätsverlag
Seria DUV Sozialwissenschaft

Locul publicării:Wiesbaden, Germany

Public țintă

Graduate

Cuprins

Identitätstheorien - Multikulturalismus - Bildungssoziologische Aspekte - Qualitative Sozialforschung und Migrationssoziologie - Forschungskonzeption - Empirische Analyse - Zwei Fallbeispiele zur Illustration

Notă biografică

Dr. Sylvia Supper ist Vertragsassistentin am Institut für Soziologie der Universität Wien, wo sie bei Prof. Dr. Rudolf Richter promovierte.

Textul de pe ultima copertă

(Post)moderne Gesellschaften lassen sich als multikulturell charakterisieren. Das Phänomen des Multikulturalismus wird ambivalent diskutiert: Einerseits löst es Ängste vor Verlust, Vermischung und Vermassung von Kulturen aus, andererseits erweckt es Hoffnungen auf Bereicherung, Toleranz und Anerkennung von Verschiedenheit. Sylvia Supper untersucht diese Problematik mit interpretativen Methoden am Fallbeispiel von Roma-Familien und ihrem Umgang mit dem österreichischen Schulsystem. Die Autorin wählt hierzu den Blickwinkel der ethnischen Minderheit und zeigt, dass soziale Kompetenzen, die sich durch das Leben in und mit zwei unterschiedlichen Kulturen herausbilden und die bislang als defizitär für die Integration angesehen wurden, zur Ressource für Angehörige von Minderheiten werden können.