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Nathan der Weise: ein dramatisches Gedicht in fünf Aufzügen

Autor Gotthold Ephraim Lessing
de Hardback – 31 dec 1866
Gotthold Ephraim Lessing: Nathan der Weise. Ein dramatisches Gedicht in fünf Aufzügen Lessing arbeitet beinahe dreißig Jahre an seinem Nathan bevor er 1779 als sein letztes Werk erscheint. Die Uraufführung 1783 erlebt der Autor nicht mehr, er stirbt zwei Jahre zuvor. Sein dramatisches Gedicht in fünf Aufzügen wird zu einem zentralen Text des Humanismus, die darin enthaltene Ringparabel ist eine der anschaulichsten Toleranzaufforderungen der Aufklärung. Erstdruck: Berlin (Voss) 1779. Uraufführung am 14.4.1783 in Berlin. Vollständige Neuausgabe mit einer Biographie des Autors. Herausgegeben von Karl-Maria Guth. Berlin 2015. Textgrundlage ist die Ausgabe: Gotthold Ephraim Lessing: Werke. Herausgegeben von Herbert G. Göpfert in Zusammenarbeit mit Karl Eibl, Helmut Göbel, Karl S. Guthke, Gerd Hillen, Albert von Schirmding und Jörg Schönert, Band 1¿8, München: Hanser, 1970 ff. Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt. Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des Bildes: Gotthold Ephraim Lessing (Gemälde von Georg Oswald May?, um 1768). Gesetzt aus Minion Pro, 11 pt. Über den Autor: 1729 in Kamenz in der Lausitz als Sohn eines Pfarrers geboren, studiert Gotthold Ephraim Lessing in Leipzig Theologie und Philosophie. 1747 veröffentlich er achtzehnjährig erste Gedichte und Erzählungen und begeistert sich für die Werke von Molière und Voltaire. In Berlin schreibt er Kritiken für die »Berlinische Privilegierte Zeitung« und schreibt an ersten Dramen. Zum Magister der Philosophie promoviert, nimmt er am literarischen Leben Berlins teil, ist mit Friedrich Nicolai, Moses Mendelssohn und Ewald von Kleist befreundet und veröffentlicht 1755 das erste deutsche bürgerliche Trauerspiel »Miß Sara Sampson«. Zum Mitglied der preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt, wird er nach einer schweren Erkrankung 1767 Dramaturg am neuen Hamburger Nationaltheater und veröffentlicht die »Hamburgische Dramaturgie«. 1770 bis 1781 ist er herzoglicher Bibliothekar in Wolfenbüttel und wird 1771 Mitglied der Hamburger Freimaurerloge »Zu den drei Rosen«. 1779 erscheint »Nathan der Weise« und wird mit seinem Appell an Toleranz und Humanität zu einem Hauptwerk der Aufklärung. Lessing stirbt 1781 in Braunschweig, zwei Jahre vor der Uraufführung seines »Nathan« in Berlin. Lessing ist der wohl bedeutendste Autor der deutschen Aufklärung und einer der ganze wenigen Dichter überhaupt, deren Werk seit Lebzeiten bis heute praktisch ununterbrochen aufgeführt wird.
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Specificații

ISBN-13: 9783111051130
ISBN-10: 3111051137
Ilustrații: VI, 187 S.
Greutate: 0.34 kg
Ediția:
Editura: De Gruyter
Locul publicării:Berlin/Boston

Cuprins

Frontmatter -- Einleitung -- Personen -- Erster Aufzug -- Zweiter Aufzug -- Dritter Aufzug -- Vierter Aufzug -- Fünfter Aufzug

Notă biografică

Gotthold Ephraim Lessing, 22. 1. 1729 Kamenz (Sachsen) - 15. 2. 1781 Braunschweig. Der Sohn eines Pfarrers besuchte die Fürstenschule St. Afra in Meißen, studierte seit 1746 (nominell) Theologie in Leipzig, wechselte 1748 zur Medizin und ¿oh noch im selben Jahr vor seinen Gläubigern zunächst nach Wittenberg, dann nach Berlin, wo er für die Berlinische Privilegirte Zeitung arbeitete. Ende 1751 kehrte er nach Wittenberg zurück und legte dort 1752 das Magisterexamen ab. Bis 1755 hielt er sich in Berlin auf (Redakteur, freier Schriftsteller), zog dann nach Aufenthalten in Potsdam und Frankfurt a. d. O. nach Leipzig; eine geplante Englandreise mit einem reichen Kaufmann fand wegen des Ausbruchs des Siebenjährigen Krieges 1756 ein frühes Ende in Amsterdam. Begegnungen mit J. W. L. Gleim in Halberstadt und F. G. Klopstock und dem bedeutenden Schauspieler Konrad Ekhof in Hamburg folgten. Von 1758 an lebte L. wieder in Berlin, verließ jedoch 1760 die Stadt, um die Stelle eines Sekretärs bei dem Breslauer Stadtkommandanten General von Tauentzien anzutreten. Nach einer schweren Krankheit kehrte er 1765 nach Berlin zurück, wo sich keine Anstellung für ihn fand. 1767 wurde er Dramaturg am neu gegründeten Nationaltheater in Hamburg, das freilich nach zwei Jahren ¿nanziell am Ende war. Seit 1770 lebte er als Bibliothekar der Herzoglichen Bibliothek in Wolfenbüttel. 1776 heiratete er Eva König, die nur 14 Monate später bald nach der Geburt eines Sohnes starb. Der Aufenthalt in Wolfenbüttel wurde durch Reisen u. a. nach Wien (Audienz bei Kaiser Joseph II. 1775) und Italien (als unfreiwilliger und missmutiger Reisebegleiter eines Braunschweiger Prinzen 1775-76) unterbrochen. L. trug mit seinen Dramen und seinen dramaturgischen Schriften entscheidend dazu bei, das dt. Theater zu erneuern und auf ein europäisches Niveau zu heben. Hier lag auch sein eigentliches dichterisches Interesse. Seine Lyrik blieb Episode, es handelt sich, wie der Titel sagt, um anakreontische Kleinigkeiten; von größerer Bedeutung außerhalb der Gattung des Dramas sind nur die Fabeldichtung und die Epigrammatik, verbunden mit theoretischen Überlegungen. Stehen L.s frühe Komödien noch in der Tradition der sächsischen Typenkomödie, so führte die Beschäftigung mit dem europäischen Theater der Antike und der Moderne allmählich zu einer Abkehr von den vom frz. Klassizismus geprägten Modellen der Gottschedschule. In der Komödie geschah dies u. a. durch eine Beschäftigung mit der Commedia dell'arte und ihrer Komik sowie mit dem rührenden Lustspiel; die Konsequenz war eine Verstärkung der spezi¿sch bürgerlichen Züge und eine Ablösung des Gottschedschen Verlach-Konzepts. Mit Minna von Barnhelm gelang L. dann, mit einigen Neben¿guren aus dem Repertoire der Commedia dell'arte und der Typenkomödie als komischen Kontrastgestalten, eine vertiefte Form der Komödie mit aktuellen zeitgeschichtlichen Bezügen und wirklichen Charakteren, eine Komödie am Rand des Tragischen. Der klassizistischen Tragödie stellte L. das bürgerliche Trauerspiel nach engl. Vorbild entgegen, das er zuerst mit Miß Sara Sampson in einer emp¿ndsamen Version in die dt. Literatur einführte; einen neuen Akzent setzte er dann mit Emilia Galotti, wo sich der Kon¿ikt nicht aus Liebesbeziehungen ergibt, sondern aus dem Gegensatz von hö¿schem und bürgerlichem Bereich, von hö¿scher Unmoral und privater Moral. L.s letztes Stück, Nathan der Weise, ist sein einziges großes Versdrama; es trug wesentlich dazu bei, den Blankvers als klassischen dt. Dramenvers durchzusetzen. Als dramatisches Gedicht entzieht es sich der Festlegung auf eine der dramatischen Gattungen; es geht - wie die berühmte Ringparabel in der Mitte verdeutlicht - um eine moralund geschichtsphilosophische Botschaft, um die Aufforderung zu Toleranz und Humanität. Die theologisch-geschichtsphilosophische Schrift Die Erziehung des Menschengeschlechts führte die Gedanken des Nathan weiter. Das Stück war auch eine Antwort auf das Verbot seines Dienstherrn, die theologische (und stark polemische) Kontroverse fortzusetzen, die sich aus seiner Veröffentlichung von bibelkritischen Fragmenten aus der ungedruckt gebliebenen Apologie oder Schutzschrift für die vernünftigen Verehrer Gottes des verstorbenen Hermann Samuel Reimarus vor allem mit dem Hamburger Hauptpastor Johann Melchior Goeze entwickelt hatte. L. begleitete sein dichterisches Schaffen mit einer Vielzahl literaturkritischer und v. a. gattungstheoretischer Schriften. Eine besondere Rolle spielt dabei wieder das Drama: die Auseinandersetzung mit J. C. Gottsched und der Hinweis auf Shakespeare und den Fauststoff im 17. Literaturbrief (1759), der Briefwechsel über das Trauerspiel mit F. Nicolai und Moses Mendelssohn (1756-57; erst postum veröffentlicht), die Hamburgische Dramaturgie mit ihren kritischen und theoretischen Beiträgen, darunter die ein¿ussreiche Interpretation des Satzes von Aristoteles über den Endzweck der Tragödie (Mitleid und Furcht). Daneben galt sein Interesse dem Epigramm und besonders der Fabel, der er die äsopische Prägnanzwiedergeben wollte. Seine grundsätzlichen Überlegungen über den Unterschied zwischen bildender Kunst und Dichtung (Figuren und Farben in dem Raume bzw. artikulierte Töne in der Zeit), vorgeführt am Beispiel der spätantiken Laokoongruppe und der Darstellung Vergils, kommentieren und kritisieren zugleich Erscheinungen der Barockdichtung und die malerischen Tendenzen der zeitgenössischen Poesie. In: Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren. Von Volker Meid. 2., aktual. und erw. Aufl. Stuttgart: Reclam, 2006. (UB 17664.) - © 2001, 2006 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart.


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Gotthold Ephraim Lessings 'Nathan der Weise' (1779 erschienen und 1783 uraufgeführt) ist eines der zentralen Werke der deutschen Aufklärung. Der Text, der sich mit seiner Bezeichnung als "dramatisches Gedicht" der Festlegung auf eine der dramatischen Gattungen entzieht, trug wesentlich dazu bei, den Blankvers als den klassischen deutschen Dramenvers zu etablieren. Mit seinem 'Nathan' reagierte Lessing auf die religiöse Orthodoxie und Intoleranz seiner Zeit. Ort der Handlung ist Jerusalem während der Kreuzzüge - eine Stadt, in der Christentum, Islam und Judentum direkt aufeinandertreffen. Höhepunkt des Stücks, in dem es um eine moral- und geschichtsphilosophische Botschaft, um die Aufforderung zu Toleranz und Humanität geht, ist die berühmte Ringparabel, die der reiche jüdische Kaufmann Nathan erzählt: Sie soll die hintergründige Frage des Sultans Saladin beantworten, welche der drei Religionen die wahre sei. Nathans Antwort ist die Forderung nach einem gleichberechtigten Nebeneinander aller Religionen. Text in neuer Rechtschreibung. - Mit Anmerkungen von Peter von Düffel.