Die vorliegende Studie hat interdisziplinärer Charakter und beruft sich hauptsächlich auf die Sprachphilosophie, Kontinentalphilosophie und Medienphilosophie. Sie zielt darauf ab, einen Diskurs über das Sich-zeigen von Wahrheit in der Sprache des Films zu führen. Um dies zu erreichen, werden die Kräfte von sprachlichen und visuellen Zeichen, Schriftzeichen im Besonderen, als Bedeutungs- und Wahrheitsträger in Kommunikationsprozessen erforscht und die Erscheinungsformen dieser Schriftzeichen der Wahrheit, wie wir sie hier nennen, ermittelt. Auch Analogien zwischen einzelnen Schriftzeichen und Filmbildern einerseits sowie zwischen Sequenzen von Schriftzeichen und der Bildmontage im Film andererseits werden deshalb untersucht. Eine Analyse der Phänomene Fiktion, Täuschung und Illusion, die sich zur Wahrheit gegensätzlich verhalten und doch mit ihr verwandt sind, fließt in den Diskurs über die Schriftzeichen der Wahrheit ein. Dadurch wird ersichtlich, inwieweit Film dem Wesen nach eine der Kommunikation dienende Bilderschrift ist, die sich aus einem vielschichtigen und spannenden Zusammenspiel von Zeichen, Wahrheit und Fiktion konstituiert. Auf diese Weise entsteht ein Forschungsbeitrag, der Wahrheit im Film untersucht und zu einer originellen Philosophie der Filmsprache führt.Alexander J. Klemm studierte Anglistik und Filmwissenschaft an der Universität Zürich und an der University of California at Berkeley. 2008 verlieh ihm die European Graduate School / Europäische Universität für Interdisziplinäre Studien, Saas Fee, Schweiz, den Doktortitel PhD in Media and Communications. Zur Zeit unterrichtet er Seminare in English Language Teaching und English Media Studies an der Assumption University in Bangkok, Thailand, und publiziert auf den Gebieten der Film-, Literatur und Sprachwissenschaft.