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Alltagswelten und Alltagsbewältigung türkischer Jugendlicher: Riskante Lebensbedingungen der Zweiten Generation als Herausforderung für moderne Konzepte schulischer Förderung: Studien zur Jugendforschung, cartea 19

Autor Nicola Unger
de Limba Germană Paperback – 30 ian 1999
,,Man gehörl nicht Zu den Deutschen. Man gehört nicht ifir Türkei. Man steckt so iJPischen drin (. . . ). Man weiß nicht, wo man wirklich zugehörl'~ Mit diesen Worten drückte eine Mutter von zwei türkischen Mädchen die kultu­ relle Zwitterstellung aus, in der sich viele ausländische Mitbürger befinden. Sie stellte auch fest: "Wamm fragt uns niemand, wie es uns geht?" Die Autorin der hier vorliegenden Studie fragt nach. Die ausländischen Ju­ gendlichen, die sie befragt, geben authentische Einblicke in ihr Leben, in die Probleme, mit denen sie im alltäglichen Leben und in der Schule konfrontiert sind. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß die zwölf türkischen Jungen froh sind, einmal gefragt zu werden, erzählen zu können, wie es ihnen geht in einem Land, das für sie eine fremde Heimat bleibt. 7,3 Millionen ausländische Mitbürger (8,9 % der Gesamtbevölkerung) leb­ ten 1996 in Deutschland. Fast 30 % der ausländischen Staatsbürger in Deutsch­ land haben einen türkischen Hintergrund. Zudem kamen in den letzten zehn Jahren ca. 5 Millionen Aussiedler und Fremde nach Deutschland, unter denen sich ein überproportionaler Anteil Minderjähriger befand. In unseren Schulen stellen ausländische sowie deutsche Kinder ausländischer Herkunft inzwischen eine signifikante Schülerpopulation dar, die auch zukünftig weiter steigen wird. In Großstädten wie Berlin entstehen inzwischen wieder "Türkenklassen" und zwar nicht, weil diese bildungspolitisch gewollt sind, sondern wegen der hohen Konzentration türkischer Familien in bestimmten Stadtbezirken. Trotzdem sind die Kinder ausländischer Familien im deutschen Bildungssystem noch immer ein marginalisiertes Problem.
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Din seria Studien zur Jugendforschung

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Specificații

ISBN-13: 9783810024510
ISBN-10: 3810024511
Pagini: 380
Ilustrații: 375 S. 1 Abb.
Dimensiuni: 148 x 210 x 20 mm
Greutate: 0.45 kg
Ediția:1999
Editura: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Colecția VS Verlag für Sozialwissenschaften
Seria Studien zur Jugendforschung

Locul publicării:Wiesbaden, Germany

Public țintă

Research

Cuprins

1: Ausgangslage der Untersuchung Türkische Jugendliche der zweiten Generation.- 1.1 Die Diskussion um die Postmoderne.- 1.2 Jugend im Diskurs von Moderne und Postmoderne.- 1.3 Ausländische Jugendliche zwischen Tradition und Postmoderne?.- 1.4 Exkurs: Die Rolle der Heilpädagogik.- 2: Theoriediskussion Riskante Entwicklungsbedingungen der Zweiten Generation.- 2.1 Individualtheoretische Ansätze.- 2.2 Komplexe Ansätze.- 3: Untersuchungsziel und Fragestellung Alltagswelten und Alltagsbewältigung türkischer Jugendlicher.- 3.1 Riskante Lebensbedingungen der Zweiten Generation.- 3.2 Soziale Bedingungen: Die Alltagswelten.- 3.3 Personale Bedingungen: Die Alltagsbewältigung.- 3.4 Übersicht über Untersuchungsziel und Fragestellung.- 4: Methodenreflexion Forschungsdesign.- 4.1 Qualitativer Zugang auf die Problemstellung.- 4.2 Forschungsansatz.- 4.3 Forschungsmethoden.- 4.4 Forschungsplan.- 5: Fallrekonstruktionen Vier türkische Jugendliche.- 5.1. Murat: „Ich bin so Zufrieden, so wie ich bin.“.- 5.2 Akif: „Eltern, das ist alles für mich.“.- 5.3 Onur: „Wer mich nicht versteht, dem schlag ich eine rein.“.- 5.4 Tayfun: „Ich will einfach die Schule weitermachen, nicht arbeiten.“.- 6: Diskussion der Ergebnisse Alltagsbewältigung im Spiegel zentraler Dimensionen.- 6.1 Bedeutungsgehalt der Alltagswelten.- 6.2 Bedeutung individueller Bewältigungskompetenzen.- 6.3 Offene Forschungsfragen.- 7: Ausblick Herausforderungen für moderne Konzepte schulischer Förderung.- 7.1 Pädagogische Implikationen.- 7.2 Lebensweltliche Förderung als Herausforderung an heilpädagogische Praxiskonzepte.

Textul de pe ultima copertă

Türkische Jugendliche bewältigen ihren Alltag oft mit großem Erfolg. Die Studie untersucht in Hinblick auf den Bildungserfolg Zusammenhänge zwischen personalen und sozialen Ressourcen und diskutiert vor dem Hintergrund aktueller heilpädagogischer Überlegungen kooperatives pädagogisches Handeln.
Im Zentrum stehen Fallanalysen, die Einblicke in subjektive Lebenslagen, typische Problemkonstellationen und Bewältigungsformen türkischer Jugendlicher bieten. So zeigen diese deutlich individuell ausgeprägte Fähigkeiten, trotz der Bedrohung durch lebensweltliche Risiken den differenten Anforderungen ihrer Alltagswelten gerecht zu werden und Sinnperspektiven aufzubauen. Diese Bewältigungskompetenzen werden entlang zentraler Dimensionen wie z.B. Ablösungsprozessen in der Familie, Freizeitformen oder schulischen Erfahrungen offenbar und bestätigen die Notwendigkeit, den defizitorientierten Blick auf ausländische Jugendliche hinsichtlich einer kompetenzorientierten Perspektive zu korrigieren.
Im Sinne des reflexiven Verständnisses pädagogischer Vielfalt werden Folgerungen für die Gestaltung schulischer Bildungsprozesse mit dem Ziel der Integration ausländischer Jugendlicher abgeleitet und als gemeinsame Aufgabe von Allgemeiner und Interkultureller Pädagogik sowie Heilpädagogik diskutiert.