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Kinderwelten aus Elternsicht: Zur Modernisierung von Kindheit: Studien zur Jugendforschung

Autor Burkhard Fuhs
de Limba Germană Paperback – 30 ian 1999
Theoretische Ansätze und Fragestellungen Kindheit in der öffentlichen Diskussion Das Nachdenken über Kinder ist eine ureigene erziehungswissenschaftliehe Tätigkeit. Die grundsätzliche Frage nach der Bildung und der Bildbarkeit von Menschen führt stets auch zu der Frage nach der Erziehung der Kinder, da die Kindheit der Anfang und der Grundstein jeder Biographie ist. ! In den letzten Jahren wird immer häufiger über die Situation heutiger Kinder disku­ tiert. Kindheit ist zu einem öffentlichen Thema geworden, das heftig und kontrovers besprochen wird. Kulturpessimistische Warnungen prophezeien das Ende der Kindheie, und in den veröffentlichten Meinungen werden Äng­ ste vor einer neuen Generation von gewalttätigen, egoistischen, fernsehsüch­ tigen Kindern beschworen. So spekuliert "Der Spiegel" in seiner Titelge­ schichte vom 27. 2. 1995 über das "Ende der Erziehung'" in einer Art und Weise, die auch heute noch kennzeichnend für die Diskussion ist. In einem Rundumschlag wird unter Bezug auf den Mediendiskurs mit der heutigen "Erziehung" abgerechnet: Es sei vor allem die Familie, die in der Falle sitze und ihrem Erziehungsauftrag nicht mehr gerecht werden könne; auch die El­ tern fühlten sich als "Ersatzeltern überfordert". Es folgt eine lange Liste des "Schreckens" heutiger Kindheit, wie sie - laut Spiegel - in den Medien ver­ breitet werde.
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Din seria Studien zur Jugendforschung

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Specificații

ISBN-13: 9783810023469
ISBN-10: 3810023469
Pagini: 380
Ilustrații: 375 S. 1 Abb.
Dimensiuni: 148 x 210 x 20 mm
Greutate: 0.45 kg
Ediția:1999
Editura: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Colecția VS Verlag für Sozialwissenschaften
Seria Studien zur Jugendforschung

Locul publicării:Wiesbaden, Germany

Public țintă

Research

Cuprins

1. Einleitung Theoretische Ansätze und Fragestellungen.- Kindheit in der öffentlichen Diskussion.- Kindheit als Thema der Kindheitsforschung.- Der modernisierungstheoretische Hintergrund.- Untersuchungsbereiche.- Zum Aufbau der Untersuchung.- Gang durch das Buch.- 2. Methoden Begründung und Darstellung des methodischen Vorgehens.- Zur Methodenwahl.- Das qualitativ-interpretative Forschungsdesign.- Biographisches Erinnern.- Die Form der Interviews.- Das Sample.- Zur Auswertung.- 3. Zwischen Zustimmung, Unsicherheit und Ablehnung Eltern beurteilen heutige Kindheit.- Kinder müssen sich heute wehren.- Eltern haben an Macht verloren.- Kinder leiden heute unter Streß.- Die Beziehungen sind schwieriger geworden.- Im Dilemma der wechselnden Perspektiven.- Der Stolz auf die eigenen Kinder.- Exkurs zur „selbständigen Terminkindheit“.- Der doppelte Blick der Bildungs-Eltern auf die Terminkinder.- Eltern von Kindern mit heutiger „Straßenkindheit“.- Elternurteile im Vergleich zur Kindheitsdebatte.- Heutige Kindheit im Urteil von Lehrerinnen und Lehrern.- Enttäuscht von den Kindern.- Diskussion der Elternurteile über heutige Kinder.- 4. „Ich hatte eine schöne Kindheit“ Kindheitserinnerungen in narrativen Interviews.- Kindheitserzählungen als Erinnerungen.- Erzählstrukturen der narrativen Kindheitserinnerungen.- Die paradiesische Kindheit.- Erzähl-Motive in den narrativen Interviews.- Harte Nachkriegskindheit auf dem Lande.- Kleiner Exkurs: Kindheitserzählungen als Erinnerungsfragmente.- Städtische Nachkriegskindheit.- Fazit zu den narrativen Kindheitskonstruktionen.- 5. Auf der Straße, in den Wiesen und Wäldern Erinnerungen an die Kinderspielgruppe.- Peergroupbeziehungen.- Der beste Freund und die beste Freundin.- Kindergruppenwelt und die Welt derErwachsenen.- Die Aktivitäten der Kinder am Nachmittag.- Das alleinspielende Kind aus gutem Hause.- Fazit: die unerforschte Kindergruppenkultur.- 6. „Wir haben auch was gelernt“ Erinnerungen an Schule.- Das Lob der alten Dorfschule.- Die Strenge der ‚alten‘ Lehrer.- Schlechte Erfahrungen mit der Schule.- Die weiterführenden Schulen.- Sozialer Aufstieg durch Schulbildung.- Jungen- und Mädchenschule.- Fazit zu den Schulerinnerungen.- 7. „Das war noch eine Großfamilie“ Kindheitserinnerungen an Verwandtschaft.- Familienverbände.- Großeltern.- Kindheit ohne Verwandtschaft.- Geschwister.- 8. „Wir hatten noch Respekt“ Kindheitserinnerungen an die Eltern.- Autoritäre Familienkindheiten.- Grenzenziehen: Gehorsam und Strafe, Angst und Respekt.- Kindorientierte Erziehung.- Fazit.- 9. „Erwachsene haben es heute schwer mit Kindern“ Ein erziehungswissenschaftliches Fazit.- Der pädagogische Diskurs um die qualitativen Methoden.- Zur Komplexität biographischer Wirklichkeiten.- Eltern-Kind-Beziehungen.- Schule als zentraler Bestandteil von Kindheit.- Kindheitserinnerungen sind Erzählungen.- Die Fremdheit der Kinderwelt.- Kindheitsforschung in der Generationenperspektive.- Literatur.

Textul de pe ultima copertă

Gegenstand dieser pädagogischen Untersuchung sind die Vorstellungen und Bilder, die Eltern in Interviews von Kindheit vermitteln. Im Vergleich der Kindheit der 50er und 60er Jahre zur heutigen Kindheit wird deutlich, welchen Einfluß die biographischen Erfahrungen der Erwachsenen auf das Zusammenleben der Generationen haben. Diese qualitative pädagogische Studie macht deutlich, daß Eltern stets einen "doppelten Blick" auf Kindheit haben: Wenn Mütter und Väter über heutige Kindheit erzählen, dann denken sie immer auch an ihre eigene Biographie. Während Eltern die heutige Kindheit oftmals als problematisch erleben, erinnern sie sich, selbst wenn sie unter sehr schwierigen Verhältnissen aufgewachsen sind, an ihre eigenen Kindertage zumeist positiv. In ausführlichen Interviews werden Mädchen- und Jungenwelten der 50er und 60er Jahre lebendig, Erinnerungen an die Dorfschule wach sowie der Respekt und Zusammenhalt in der Familie, aber auch die erfahrene Prügelstrafe noch einmal gegenwärtig. Diese biographischen Erfahrungen sind - so ein Ergebnis - für den Umgang von Eltern mit heutigen Kindern von großer, vielfach jedoch in der Kindheitsforschung unterschätzter Bedeutung. Das Buch geht nicht nur den Vorstellungen und Bildern nach, die Erwachsene von Kindheit entwerfen, sondern diskutiert - auch unter methodischen Gesichtspunkten - die Konsequenzen für die Erziehungswissenschaft.