Cantitate/Preț
Produs

Buren im Dienste der NS-Ideologie: Berichte aus der Literaturwissenschaft

Autor Nils Holger Duscha
de Limba Germană Paperback – 21 apr 2014
Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um ein Projekt, das sich dem Thema der literarischen Darstellung des afrikaansen Volkes im Dritten Reich (1933-1945) und darüber hinaus annimmt. In die Forschung einbezogen wird auch deutschsprachige Kolonialliteratur seit dem 19. Jahrhundert. Insgesamt gibt es eine Vielzahl von Aspekten, die untersucht werden, um möglichst umfangreiche wissenschaftliche Erkenntnisse im Hinblick auf die Thematik der Dissertation zu gewinnen. Zunächst wurde das literarische Feld im Nationalsozialismus möglichst umfassend vorgestellt. So sollte deutlich werden, welche verschiedenen literarischen Genres es gab. Ferner wurden Funktionen von Literatur im Dritten Reich erörtert, wobei zu analysieren war, inwieweit koloniale Schriften im Sinne der NS-Ideologie instrumentalisiert werden konnten. Im Kontext ging es auch um die Betrachtung des Verhältnisses von Kolonialismus und Nationalsozialismus in der Literatur zwischen 1933 und 1945.Im Anschluss erhielt auch vor 1933 entstandene Kolonialliteratur verstärkte Beachtung und wurde in die Analyse einbezogen, was zunächst durch einen umfassenden Überblick deutscher Kolonialgeschichte und Kolonialliteratur geschah. Nun kam es anhand dreier Werke zur exemplarischen Auseinandersetzung mit Kolonialliteratur verschiedener Zeiträume. Dazu gehört für die Jahre 1884 bis 1918 (Deutsches Kaiserreich) der Roman "Peter Moors Fahrt nach Südwest" (1906) von Gustav Frenssen, für die Phase der Weimarer Republik (1918/19-1933) das Werk "Volk ohne Raum" (1926) von Hans Grimm und für die zwölf Jahre des Dritten Reiches (1933-1945) der Roman "Farm Trutzberge" (1937) von Adolf Kaempffer.Im Folgenden war darzustellen, ob und in welchen Bereichen es Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede zwischen kolonialer Literatur in präfaschistischer Zeit und im Dritten Reich gegeben hat. Hierbei konnte es sich z. B. um rassistische Stereotype über Farbige etc. handeln. Im Kontext ging es auch um den Stellenwert kolonialer Literatur in der NS-Zeit im Vergleich zu anderen literarischen Genres. Der "eigentlichen Afrikaanerthematik" wurde ein Kapitel zur burischen Geschichte, beginnend im Jahre 1652 bis ins 21. Jahrhundert vorangestellt. Nun kam es zur Betrachtung unterschiedlicher Aspekte. Dazu gehörten ein Gesamtüberblick über die zur Analyse verwandte deutsche Kolonial - bzw. "Burenliteratur", die Betrachtung der Bedeutung von Schriften über Afrikaaner, ein konkreter Blick auf die Vielzahl der Publikationen über Buren im Dritten Reich und die Beschäftigung mit der Darstellung der "weißen Bauern" im Rahmen von Abenteuerliteratur. Ferner wurde der Frage nachgegangen, ob Afrikaaner in der Abenteuerliteratur zwischen 1933 und 1945 als Vorbild für Tapferkeit und soldatische Tugenden dienlich sein konnten oder nicht.Am Ende des Kapitels kommt es zur Analyse romantisierender Darstellungen des Lebens der Buren in kolonialen Werken.Es folgte die Auseinandersetzung mit der Frage, inwieweit es literarisch möglich war, Buren im Sinne der NS-Ideologie für die faschistische Weltanschauung zu instrumentalisieren. Hier konnte es um die Darstellung bäuerlichen Lebens, von Mut, rassistischen Stereotypen oder auch um die Charakterisierung jüdischer Figuren in den Werken gehen. Außerdem wird untersucht, wie Afrikaaner im Dritten Reich vor dem Hintergrund deutscher Kolonialvergangenheit in "Südwest" charakterisiert werden. Hierbei handelt es sich um einen besonders interessanten Aspekt, da die Buren (Südafrika), historisch betrachtet, Deutschland seine ehemalige Kolonie "Deutsch-Südwest" mit Hilfe der Alliierten nach dem Ersten Weltkrieg weggenommen hatten. Einen weiteren Aspekt stellt die Betrachtung faktischer Parallelen und Unterschiede in den ideologischen Überzeugungen von Buren und deutschen Nationalsozialisten im Dritten Reich dar.Ferner ging es darum, Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede in der literarischen Darstellung von Deutschen und Afrikaanern zur Zeit des Nationalsozialismus zu analysieren.Während des Dritten Reiches gab es eine Anzahl von Untersuchungen zum "Anteil des Deutschtums" am burischen Volk; diese Publikationen wurden nun näher vorgestellt, bevor es darum ging, zu analysieren, wie es möglich war, Deutsche und Buren als "germanische Stammesbrüder" zu deklarieren. In diesem Kontext wird auch der Frage nachgegangen, auf welche Weise ein "burisches Rassebewusstsein" geschildert wird bzw. ob das burische Volk als "weißer Vorposten" im "schwarzen Afrika" gelten kann.Einen wesentlichen Aspekt stellt auch die literarische Betrachtung Englands und seiner Rolle in der afrikaansen Geschichte dar. Hierbei liegt der Fokus insbesondere auf dem zweiten Burenkrieg (1899-1902). Zu untersuchen war zudem, inwiefern die literarische Darstellung von Afrikaanern im Dritten Reich als Legitimation für "deutsches Handeln" gegenüber Großbritannien im Zweiten Weltkrieg dienlich sein konnte. Dies ist gerade aufschlussreich, wenn es darum ging, ein "Gut gegen Böse - Schemata" zu kreieren. Im Hintergrund stehen außerdem Fragestellungen, inwiefern der afrikaanse Krieg gegen Großbritannien um die Jahrhundertwende (1899-1902) und der deutsche Krieg gegen die Inselnation ab 1939 vergleichbar sind.Ein weiterer Abschnitt der Arbeit widmet sich der Darstellung burischer "Heldenfiguren" im literarischen Spektrum der NS-Zeit. So wird untersucht, ob afrikaanse Charaktere dazu genutzt werden konnten, nationalsozialistische Ideale von "Heldentum" zu verbreiten und populär zu machen. Im Mittelpunkt der Analyse steht die Betrachtung burischer Generäle, die sich zu Beginn des Ersten Weltkriegs auf Seiten des Deutschen Reiches in Südwestafrika stellten. Ferner wird analysiert, bis zu welchem Grad afrikaanse Kämpfer literarischen Vorbildcharakter in Bezug auf Anforderungen an deutsche Soldaten im Dritten Reich besaßen. Im Kontext werden Schilderungen von Gemeinsamkeiten und Unterschieden deutscher und burischer Kämpfer untersucht.Einen wesentlichen Aspekt stellt die Beschäftigung mit dem "Führerkult" dar. Dieser war gerade im Dritten Reich sehr verbreitet, wobei Reichskanzler Adolf Hitler als "Lichtgestalt" des deutschen Volkes verklärt wurde. So war zu analysieren, ob es auch in "Burenliteratur" zur Darstellung und Verherrlichung eines "Führergedankens" kommt. Im Kontext ist es notwendig gewesen, die literarische Darstellung Paul "Ohm" Krügers gesondert zu betrachten. "Ohm" Krüger war langjähriger militärischer Befehlshaber und Präsident Transvaals, eines der beiden Burenstaaten. In diesem Sinne bestimmte er den politischen Weg Transvaals über fast zwei Jahrzehnte (1882-1902) maßgeblich mit. Einen wichtigen Aspekt stellt auch die Auseinandersetzung mit konkreten strategischen Überlegungen, gerade in Deutschland, aber auch Südafrika für eine Allianz zwischen Deutschen und Buren nach einem deutschen Sieg im Zweiten Weltkrieg dar. So wurde nach politischen Gemeinsamkeiten zwischen Deutschen und Afrikaanern gesucht, um eine "Nachbarschaft" auf dem afrikanischen Kontinent zu legitimieren. Gerade in Auffassungen bezüglich der "Rassenfrage" und dem Verhältnis weißer Völker gegenüber Farbigen wurden Übereinstimmungen gesehen. Im Dritten Reich kam es zu Überlegungen, dass es nach dem Krieg eine Dreiteilung Afrikas geben sollte. Nach diesen Plänen war für Italien der Norden des Kontinents vorgesehen, für Deutschland die Mitte und für die Buren der Süden.Ferner ging es darum, zu untersuchen, ob Literatur über Afrikaaner Einfluss auf das koloniale Denken in Deutschland ausüben konnte. Dabei war zu klären, inwiefern Kolonialliteratur über Buren einen "typischen" Teil kolonialer Schriften ausmacht oder ob es in bestimmten Bereichen Besonderheiten von "Burenliteratur" gibt.Den Schluss der Arbeit bildete eine Zusammenfassung der Forschungsergebnisse, wobei u. a. ein Blick darauf geworfen wurde, wie Afrikaaner zur deutschsprachigen Kolonialliteratur über sie standen und stehen.
Citește tot Restrânge

Din seria Berichte aus der Literaturwissenschaft

Preț: 29027 lei

Nou

Puncte Express: 435

Preț estimativ în valută:
5555 5842$ 4641£

Carte indisponibilă temporar

Doresc să fiu notificat când acest titlu va fi disponibil:

Preluare comenzi: 021 569.72.76

Specificații

ISBN-13: 9783844027327
ISBN-10: 3844027327
Pagini: 349
Dimensiuni: 161 x 231 x 27 mm
Greutate: 0.56 kg
Editura: Shaker Verlag
Seria Berichte aus der Literaturwissenschaft