Der vorliegende Text behandelt zwei Problembereiche philosophischen Denkens. Der erste dieser Problembereiche betrifft das Verhältnis des neuzeitlich modernen Denkens zu postmodernen und holistischen Denkansätzen, die jüngeren Datums sind. Der zweite in der Arbeit behandelte Problembereich betrifft eine kritische Bewertung dieser neueren Ansätze, indem deren metaphysische Implikationen aufgezeigt werden.Im ersten Schritt geht es darum, das zentrale Problem des neuzeitlich modernen Denkens - das Problem der Begründung philosophischer Gedanken ­ näher zu untersuchen. Dabei werden vor allem zwei Begründungsstrategien ins Auge gefaßt. Zum Einen ist dies der cartesische Versuch der Erkenntnisbegründung durch Rückgang auf die Gewißheit des eigenen Ich­ Bewußtseins, zum Anderen werden unterschiedliche Formen des Begründens mittels transzendentaler Argumente, die vor allem in der modernen Sprachphilosophie zu finden sind, eingehend betrachtet. Ziel dieser Untersuchung ist neben einer Darstellung der Schwierigkeiten und Vorzüge, die mit den einzelnen Begründungsstrategien verbunden sind, vor allem die Herausarbeitung der Form dieses Argumentierens mit Hilfe transzendentaler Argumente. Es zeigt sich dann, daß Teilnehmer an diesem Diskurs - als Beispiel wird hier der amerikanische Denker Richard Rorty gewählt - sich in Wahrheit einer anderen, nämlich einer als postmodern zu charakterisierenden Form des Argumentierens bedienen und sich so im Grunde außerhalb jenes neuzeitlich modernen Begründungsdiskurses stellen. Daß es sich hierbei um eine postmoderne Form philosophischen Denkens handelt, wird gezeigt, indem das Verhältnis von Postmoderne und Moderne in anderen gesellschaftlichen Bereichen zum Vergleich herangezogen wird. In einem zweiten Schritt wird die postmoderne Denkform genauer untersucht, um Wesensmerkmale der Postmoderne herauszuarbeiten und zwar an Hand der holistischen Ansätze der amerikanischen Philosophen W.V.O. Quine und Donald Davidson.Das wirft die Frage auf, ob und wie im Rahmen postmodernen Denkens philosophische Begründung überhaupt noch möglich ist. Es wird gezeigt, daß konsequentes Weiterdenken des Holismus einen immanenten Widerspruch dieses Ansatzes aufzeigt. Der Versuch, diesen Widerspruch zu beseitigen, ohne das gesamte postmoderne Theoriegebäude zu verwerfen, legt, so wird weiter gezeigt, einen idealistischen Grundansatz nahe.