Thomas Hansen befasst sich mit dem Leben und Werk von Martin Wolff - einem der bekanntesten Juristen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der vor allem für sein Lehrbuch des Sachenrechts gelobt wurde. Einen Schwerpunkt legt er auf Wolffs Karriere bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten, die ihn aufgrund seiner jüdischen Herkunft zum Abschied aus Deutschland zwangen. Hierzu wertet der Autor umfangreiche Archivmaterialien aus und richtet seinen Blick sowohl auf das Schicksal von Wolffs Familie wie auch dem einiger seiner Kollegen und Schüler. In einem zweiten Teil widmet sich der Autor neben der Frage, ob Wolff in den Methodenstreit des frühen 20. Jahrhunderts eingeordnet werden kann, der These, dass Wolff einem liberalen Privatrechtsleitbild folgte. Dabei stellt sich heraus, dass er als pragmatischer, lebensnaher Dogmatiker wie auch als homo politicus bezeichnet werden kann.